Project Details
Anna von Sachsen (1532%u20131585), an agricultural pioneer. The project deals with her contribution to the development of agriculture and horticulture as well as the literature on agriculture in Germany.
Applicant
Professorin Dr. Heide Inhetveen
Subject Area
Agricultural Economics, Agricultural Policy, Agricultural Sociology
Term
from 2003 to 2007
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5395862
Historische Leistungen von Frauen in der Agrarwissenschaft sind bisher nicht systematisch untersucht worden. Das gilt auch für die in der deutschen Agrar(wissenschafts)geschichte bedeutende Epoche des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Die landwirtschaftliche Modernisierung nimmt hier - zunächst auf den Flächen großer Gutsbetriebe - ihren Ausgang, und es entstehen die ersten deutschen Landwirtschaftslehren. Die Studie soll die Leistungen der Anna von Sachsen (1532-1585) für beide Zusammenhänge klären. In der Korrespondenz der Fürstin nimmt der Austausch über land- und gartenwirtschaftliche Fragen einen breiten Raum ein. Im Umfeld der Fürstin entstand die erste deutschsprachige Agrarlehre für deutsche Boden- und Ertragsverhältnisse, die (anonyme) Dresdner Handschrift "Haushaltung in Vorwerken" (um 1570). Auf das Umfeld der Fürstin lassen sich auch eine protoempirische Agrarschrift, der "Bericht über die Visitation der kurfürstlichen Vorwerke im Jahre 1571", sowie kleinere Schriften zum Gartenbau zurückführen. In der landesgeschichtlichen Literatur steht Anna von Sachsen im Schatten ihres Ehemannes, des Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586), obgleich sie viele Jahre die fürstlichen Gutsbetriebe leitete. In der geplanten Studie soll aus frauengeschichtlicher Perspektive und mit Fragestellungen der Gender-and-Science-Studies untersucht werden, welche Impulse Anna für die Landwirtschaft gegeben und welchen Beitrag sie zu den ersten deutschen Agrarwerken geleistet hat. Die Rolle von Frauen in der frühen Agrar(wissenschafts)geschichte Deutschlands wird so in exemplarischer Absicht erstmals beleuchtet.
DFG Programme
Research Grants