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Römische Lauda und geistliche Canzonetta in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389945
 
Die römische Lauda des 16. Jahrhunderts ist ein für die Geschichte der katholischen Frömmigkeit in der Frühen Neuzeit wichtiges musikalisch-poetisches Repertoire, das bislang vor allem in bibliographischen Arbeiten und in seiner vermeintlichen Vorläuferfunktion im Blick auf das spätere Oratorium gewürdigt worden ist. Die Druckgeschichte setzt 1563 mit Giovanni Animuccias erstem Laudenbuch ein, das aus dem Versuch hervorgegangen ist, die ältere, nicht zuletzt von Girolamo Savonarola beeinflußte Florentiner Laudentradition nach Rom in einen neuen Kontext zu übertragen. In der Folge entstehen, herausgegeben von Filippo Neris Congregazione dell'Oratorio, mehrere Serien von Laudendrucken, und schließlich strahlt das Repertoire aus auf die nicht unmittelbar von der Congregazione abhängigen Produktion geistlicher Canzonetten in Rom und außerhalb. Die Arbeit analysiert die musikalisch-poetische Anlage der Gesänge und zeichnet ihre Veränderung nach. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Funktion der Stücke, der Lösung aus ursprünglich gegebenen Kontexten und der Ausbildung einer Theorie der christlichen Dichtung und Musik. Am Beispiel von Carlo Borromeos Mailänder Reformpolitik wird schließlich gezeigt, wie sich die tragende Zielsetzung, alle Bereiche des Lebens zu verchristlichen, mit dem geistlichen Madrigal auf ein weiteres musikalisch-literarisches Genre ausweitet.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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