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Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat
Antragsteller
Dr. Stephan Malinowski
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388808
Auf der Grundlage von ungedruckten und bislang weitgehend unausgewerteten Quellen in ca. 3o (Privat-)Archiven, ca. 2oo Adelsautobiographien sowie einer großen Menge gedruckter Quellen legt die Arbeit neue Ergebnisse zur Sozial-, und Kultur- und Politikgeschichte des deutschen Adels im 2o. Jahrhundert vor. Auf breiter Grundlage wird hier zum ersten Mal eine von der zeitgeschichtlichen Forschung seit Jahrzehnten geforderte Untersuchung der politischen Radikalisierung im deutschen Adel, insbesondere des ambivalenten Verhältnisses von Adel und Nationalsozialismus präsentiert. Die Arbeit liefert die erste breit angelegte, Langzeituntersuchung der Prozesse, die einen erheblichen Teil des deutschen Adels aus seinen traditionellen Lebens- und Denkwelten heraus- und an die NS-Bewegung herangeführt haben. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem v.a. in Preußen ebenso zahl- wie einflußreichen Kleinadel, dessen sozialer Abstieg v.a. nach 1918 zu äußerst aggressiven Haltungen mit Auswirkungen auf den gesamten Adel führte. Während sich für den katholischen Adel Süddeutschlands die Persistenz konservativer Haltungen aufzeigen läßt, war die aktive Unterstützung der NS-Bewegung durch die Mehrheit des ostelbischen Adels erheblich größer als es die bislang stark vom Eindruck des 2o. Juli 1944 geprägten Deutungen nahegelegt haben.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen