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Spektroskopie und Reaktivität der astrochemischen Kationen: HNCO+, HCNO+ und HNCS+
Antragsteller
Marius Gerlach
Fachliche Zuordnung
Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 538828748
In diesem Projekt möchte die Infrarot- und Mikrowellenspektren von den Kationen HNCO+, HCNO+ und HNCS+ aufnehmen. Die neutralen Versionen dieser Moleküle wurden bereits im interstellaren Raum detektiert und sieht dort besonders interessant, weil sie aus allen Grundbausteinen von organischem Leben bestehen. Über die positiv geladenen Moleküle gibt es allerdings nur sehr wenige Informationen. Das gleiche gilt für die Fragmente NCO+, CNO+ und NCS+. Infrarotspektroskopie im Hinblick auf Astrochemie hat durch das James Webb Space Telescope einiges an allgemeinem Interesse gewonnen. Das James Webb Space Telescope ist das höchstauflösende Teleskop im Infrarotbereich und soll, unter Anderem, Hinweise auf die Entstehung organischen Lebens geben. Die Interpretation der gemessenen Spektren beruht auf spektroskopischen Laborexperimenten von isolierten Molekülen. Des Weiteren sind die Moleküle HCNO+ und HNCS+ von grundlegendem spektroskopischem Interesse, weil sie dem sogenannten Renner-Teller Effekt unterliegen, was einen starken Einfluss auf die Schwingungsstruktur dieser Moleküle hat. Radioastronomie, also die Detektion von Mikrowellenstrahlung aus dem interstellaren Raum, spielt seit den 70er Jahren eine Schlüsselrolle in der Detektion von Molekülen im Weltraum. Auch hier beruht die Interpretation der Messungen auf in Laboren gemessenen Referenzdaten. Mithilfe dieser Daten konnten bereits über 240 Moleküle eindeutig identifiziert werden. Es ist durchaus möglich, dass die Kationen dieses Antrages auch im Weltraum existieren. Sollte es uns gelingen, die Mikrowellenspektren dieser Moleküle zu messen, könnten wir nach diesen Molekülen suchen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Niederlande
Gastgeberin
Professorin Sandra Brünken, Ph.D.