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Untersuchungen zur Höhlen-Klimatologie

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386501
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Untersuchungen in Mittel- und Osteuropa sowie in der Dechenhöhle liefen nach Plan und ohne größere Schwierigkeiten. Das Messprogramm in den USA hatte mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen, die aber weitestgehend behoben werden konnten. Die hierdurch bedingten, deutlichen Veränderungen des Arbeitsprogramms konnten durch Abstriche bei anderen Teilbereichen vollzogen werden. Die bisherigen Untersuchungen zeigten sehr interessante Ergebnisse, die teilweise den Erwartungen entsprachen (Einfluss des Tourismus, Strömungssystem der Dechenhöhle), aber z. T. auch deutlich von den vermuteten Ergebnissen (Strömungssystem barometrischer Höhlen) abweichen. Insbesondere die überraschenden Ergebnisse hinsichtlich der nur mäßigen Übereinstimmungen zwischen Druckverlauf und Strömungsgeschehen sowie die ungeklärte Anzahl der strömungsaktiven Zugänge zu den beiden großen barometrischen Höhlensystemen in den USA gestalten die Untersuchung schwieriger als erwartet, aber nicht minder interessant. Als wichtigste Ergebnisse des Projektes sind die folgenden Punkte zu nennen: • In allen untersuchten Höhlen existieren mehr oder weniger starke Zirkulationssysteme, rein statische Systeme existieren nicht. • Die dynamischen Prozess (Luft- und Felstemperatur, Luftströmungen, Luftfeuchte, Eisdynamik) sind erheblich stärker als vermutet. • Äußere Witterungseinflüsse spielen im Rahmen der Klimadynamik eine wichtige Rolle. • Die touristischen Einflüsse durch den direkten Einfluss von Personen in Schauhöhlen auf die klimatische Situation sind lokal als sehr hoch anzusehen, spielen in großen Systemen aber abseits der Wege keine große Rolle mehr. • Der Einfluss auf die klimatischen Bedingungen durch bauliche Veränderungen im Rahmen der Schauhöhlennutzung kann immens sein und zur Schädigung bis Zerstörung großer Bereiche führen. • Die Strömungssituation in barometrischen Höhlen hängt nicht nur von Veränderungen des Außendrucks ab, es existieren weitere Einflussfaktoren. • Die untersuchten barometrischen Systeme sind erheblich größer als bisher vermutet, zahlreiche umliegende kleinere Höhlen konnten den beiden großen Systemen zugeordnet werden. • Die Dynamik von Eishöhlen ist erheblich größer als bisher vermutet. Der Zusammenhang zwischen den äußeren Witterungsbedingungen (Temperatur & Niederschlag) und der Eisbildung bzw. dem Eisverlust sind sehr komplex und keine einfache Funktion des Temperaturverlaufs der Außenatmosphäre. Die Ergebnisse wurden teilweise direkt zum Schutz von Höhlen umgesetzt. Hier sind insbesondere Einschränkungen in der Höhlennutzung sowie der Einbau bzw. die Veränderung von Schleusensystemen zu nennen.

 
 

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