Der Band präsentiert die Ergebnisse eines Teilprojektes aus dem DFG-Schwerpunktprogramm "Die Entstehung des öffentlichen Strafrechts" (Leiter des Teilprojektes: Prof. Dr. jur. Gerhard Dilcher; wiss. Mitarbeiter: Dr. phil. Barbara Frenz). Im Vorwort wird die eigenständige Rolle der mittelalterlichen Stadt in der europäischen Rechtsgeschichte und damit ein grundlegend neuer Ansatz für die Strafrechtgeschichte dargelegt; zugleich gibt das Vorwort eine Einführung in Konzeption, Aufbau und Inhalt des Bandes. Der weitere Inhalt des Bandes besteht aus zwei Teilen: einem monographischen Teil (1) und einem Quellenteil (2). Die tabellarische Quellensammlung - primäres Ergebnis des Projektes - wird zunächst durch Vorbemerkungen erläutert. Sie ist vertikal geordnet nach Unrechtstaten, die chronologisch in ihrer stadtrechtlichen Überlieferung erscheinen, und horizontal aufgegliedert in Tatbestand, Tatbestandsmerkmale, Überlieferungsmethoden und Sanktionsformen. Erst diese Tabellenform bietet tiefe Einblicke in die Entwicklungen innerhalb des strafrechtlich relevanten Normenbestandes der o.g. Städte; sie versteht sich vor allem als Basis für weitere Forschungen. Der - von der DFG-Gutachtergruppe besonders gewünschte - monographische Teil führt zunächst in die forschungsgeschichtlichen Voraussetzungen des Projektes ein, vertieft sodann mit den Wertvorstellungen und der politischen Situation in den Städten das historische Verständnis der strafrechtlich relevanten Stadtrechtsnormen und bietet schließlich eine eingehende Analyse der in den Stadtrechten behandelten Friedensverletzungen - als den wichtigsten strafrechtlich relevanten Bestimmungen aus den Stadtrechten. Das Fazit bietet eine kompromierte Antwort des Teilprojektes auf die übergeordnete Fragestellung des DFG-Schwerpunktes.
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