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Ultrastruktur der transitorischen Nephridien von "Oligochaeten" und ihre Bedeutung für die Phylogenie der Clitellata (Annelida)

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5384149
 
Ein zentrales Problem der Phylogenie der Anneliden ist die ungelöste systematische Stellung der Clitellaten. In Abhängigkeit von Annahmen zum Grundmuster der Anneliden werden Clitellaten entweder als Schwestergruppe oder als Teiltaxon der Polychaeten angesehen. Die Unsicherheit bei der phylogenetischen Einordnung der Clitellaten beruht vor allem auf dem Fehlen vergleichbarer morphologischer Merkmale. Viele für die Systematik der Clitellaten relevante Merkmale sind im Zusammenhang mit ihrer Lebensweise und dem speziellen Reproduktionsmodus so verändert, dass sie in vergleichenden Analysen zwischen Clitellaten und Polychaeten nicht zu gebrauchen sind. Damit fehlt auch für die Systematik der paraphyletischen "Oligochaeten" eine gesicherte Außengruppe, anhand derer die Richtung der Merkmalsevolution ermittelt werden kann. Ein Merkmalskomplex, der für die Phylogenetik der Anneliden bisher wenig Beachtung gefunden hat, ist die Morphologie und Entwicklung der Nephridien. Viele "Oligochaeten"-taxa weisen in frühen Entwicklungsstadien transitorische Nephridien auf. Es ist anzunehmen, dass diese traditionell als Kopfnieren ("Head-Kidneys") bezeichneten Organe homolog zu den larvalen Protonephridien von Polychaeten sind. Übereinstimmungen zwischen einzelnen "Oligochaeten"- und Polychaetentaxa sind auch für die Organogenese der definitiven Nephridien beschrieben worden. Ultrastrukturelle und histologische Untersuchungen sollen die Entwicklung und Morphologie dieser beiden Organsysteme bei "Oligochaeten" aufklären und damit eine systematische Einordnung der Clitellaten ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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