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Tanz in Unvereinbarkeit zur christlichen Liturgie? Eine kulturhistorisch-liturgietheologische Untersuchung
Antragsteller
Professor Dr. Albert Gerhards
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 1997 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5384011
(Übernahme aus dem Vorantrag) Angesichts der in den letzten Jahren breit erwachten Bemühungen, dem Tanz in den Kirchen und speziell in der Liturgie einen festen Platz zu verschaffen, ist ein weithin vernachlässigtes wissenschaftliches Terrain aufzuarbeiten. Traditionelle Denkweisen, die jahrhundertelang eine ablehnende Haltung der Kirche verursacht haben, sind auf ihre Herkunft wie auch ihre Wirkungsgeschichte zu hinterfragen. Liturgie wird hier betrachtet unter dem Gesichtspunkt der Gestaltwerdung von prägenden Mentalitäten. Es ist aufzuweisen, welche Mentalitäten mit ihren Hintergründen dazu geführt haben, den Tanz nicht in das Repertoire gottesdienstlicher Gestaltung einzubeziehen, während andererseits ein breites Spektrum an Künsten zugelassen war (Gesang und Musik, Architektur, Bildhauerei, Goldschmiedearbeit etc.). Ziel dieses Projektes ist es, im Längsschnitt der Geschichte die Ressentiments gegen den Tanz im Kirchenraum mit ihren tradierten Positionen und Interdependenzen offenzulegen, was für Mittelalter und Neuzeit noch nie geschehen ist. Die unreflektierten Prämissen und Denkmuster sind in ihrem historischen Kontext zu erheben und darzustellen. In einem weiteren Schritt ist zu fragen, ob und wie weit diese Denkmuster bis heute wirksam sind. Primärer Bezugspunkt ist die Liturgie der römisch-katholischen Kirche, doch bilden ökumenische Aspekte einen ständigen Bezugsrahmen, der darüber hinaus kulturgeschichtliche Gesichtspunkte einbezieht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen