Project Details
Empfindsame Geschichtsschreibung. Eine geschlechtergeschichtliche Studie zur Deutung der Zeit zwischen 177o und 1815
Applicant
Professorin Dr. Angelika Epple
Subject Area
Modern and Contemporary History
Term
from 2002 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5383221
Die Arbeit bietet neben neuen empirischen Ergebnissen auch eine innovative Theorie und Methodik. Erstmals wird ein erzähltheoretischer Ansatz in Anlehnung an den französischen Philosophen Paul Ricoeur für eine Neubestimmung des Begriffes "Geschichtsschreibung" fruchtbar gemacht. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, Texte von Frauen mit dem kanonisierten Diskurs der akademischen, von männlichen Wissenschaftlern bestimmten Vergangenheitsdeutung zu vergleichen. Drei dieser Frauen können als erste Historikerinnen bezeichnet werden, da ihre Geschichtsbücher Merkmale wissenschaftlichen Arbeitens aufweisen. Mit der Dissertation kann ich zeigen, daß die meist als Bruch mit der Aufklärungshistorie beschriebene, moderne Geschichtsschreibung eine Form der Vergangenheitsdeutung ist, die im Untersuchungszeitraum neben vielen anderen Vergangenheitsdeutungen bestand. Im nicht akademischen Bereich der Geschichtsschreibung hat sich bis heute eine modifizierte Form der historia magistra vitae erhalten.
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