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Phylogeographie des Rundaugen-Mohrenfalters Erebia medusa unter besonderer Berücksichtigung von Differenzierungszentren und postglazialen Kontaktzonen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Schmitt
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5380359
Die populationsgenetische Struktur des Tagfalters Erebia medusa wurde in einem Vorläuferprojekt über weite Gebiete Europas studiert. Jedoch liegen keine Daten aus den phylogeographisch strittigsten Gebieten vor. Im Rahmen des beantragten Projekts sollen diese Lücken geschlossen werden. Vor allem sollen folgende Hypothesen geprüft werden: (1) Allozym- und DNA-Marker zeigen ähnliche phylogeographische Muster, die auf denselben Isolationsphänomenen beruhen. (2) Die Kontaktzone im deutsch-tschechischen Grenzgebiet folgt den Kämmen der dortigen Mittelgebirge und Hybridisierung erfolgte nur geringfügig zwischen den Linien. (3) Postglaziale Expansion erfolgte von der westlichen Schwarzmeerküste nördlich der Karpaten über Südpolen bis nach Tschechien. (4) Am Südalpenrand existierten zahlreiche räumlich eng umgrenzte Differenzierungszentren. (5) Der Alpenhauptkamm stellt eine bedeutende phylogeographische Grenze zwischen südalpinen und nordalpinen Linien dar. (6) Die westpannonische Linie expandierte aus ihrem Differenzierungszentrum sowohl in die östlichen Alpen als auch auf den westlichen Balkan. (7) Im südöstlichen Europa evoluierten mehr als die zwei bislang bekannten großen genetischen Linien in glazialer Isolation.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen