Angesichts der aktuellen Forschungskonjunktur zu Themen der historischen Repräsentation, zu öffentlich einsichtigen Formen nationaler Geschichtskultur sowie zu konkreten Denkmallandschaften sucht die vorliegende Studie die eher verborgene technische Kehrseite der Fabrikation des deutschen Gedächtnisses zu untersuchen. Gegenstand sind die Mechanismen der Bereitstellung von Daten und Wissen über die nationale Vergangenheit, mithin also das memorialkybernetische , materielle und technische Dispositiv dessen, was als historistischer Diskurs im 19. und weit ins 20. jahrhundert seine phänomenologische Ausprägung fand. Thematisch wird die Bandbreite von Aufzeichnungssystemen nationaler Zeiträume: konkrete Objekte aus der Welt der Archive, Bibliotheken, Museen und Institutionen der Datenverarbeitung von Vergangenheit in Deutschland sowie non-diskursive (Hilfs-)Wissenschaften wie die Statistik. Methodisch werden epistemologische Asymmetrien im Umgang mit Daten der Vergangenheit herausgearbeitet: Monument versus Dokument, Gedächtnis versus Erinnerung, Datum versus Information, Archäologie und Historie im Widerstreit.
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