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Emotional ausgelöstes Asthma: Messung im Selbstbericht, experimentell ausgelöste Bronchokonstriktion, und Rolle der oberen Atemwege

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2002 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5377136
 
In dem geplanten Projekt soll ein vom Antragsteller im englischen Sprachraum entwickeltes Fragebogeninstrument zur Erfassung wahrgenommener Asthma-Auslöser (Asthma Triger Inventar) evaluiert werden, und im Folgenden zur psychometrisch validen Messung der Bedeutsamkeit psychologischer Reize für die Asthma-Auslösung herangezogen werden. Zwei Patientengruppen mit hoher und niedriger Bedeutsamkeit psychologischer Reize sowie eine lungengesunde Kontrollgruppe nehmen im Anschluss daran an einer psychophysiologischen Laborstudie teil, welche die Reaktivität der Atemwege auf standardisierte Emotionsinduktion hin untersucht. Dabei werden Filme und Bilderserien fröhlicher, bedrückender, und neutraler Emotionsqualitäten präsentiert, und die Veränderungen im mittels Impuls-Oszillometrie gemessenen Atemwiderstand erfaßt. Zusätzlich wird die Einbettung der Atemwiderstandsveränderungen in die Ventilation (einschließlich Atemgasanalyse), kardiovaskuläre (einschließlich Respiratorische Sinusarrhythmie als Index des vagalen Tonus) und elektrodermale Reaktivität untersucht. Es wird erwartet, dass hohe Bedeutsamkeit psychologischer Asthma-Auslöser bei Patienten auch zu einer stärkeren Atemwegsobstruktion auf experimentelle Emotionsinduktion führt. Um eine mögliche Rolle der oberen Atemwege bei Atemwiderstandsveränderungen abschätzen zu können, durchlaufen Probanden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen identische Versuchsprotokolle mit parallelisiertem Emotionsinduktionsmaterial, wobei an einem der Tage eine Vorbehandlung mit anticholinergem Bronchidilatator und an dem anderen Tag eine Vorbehandlung mit einem Placebo-Inhaler stattfindet. Effekte der oberen gegenüber unteren Atemwege würden als unveränderte Reaktivität auf Emotionsinduktion hin nachweisbar sein, da sie durch anticholinerge Bronchodilatatoren unbeeinflußt bleiben müßten. Um den Beitrag von lokaler Pathophysiologie der Atemwege gegenüber zentralvermittelter Vagusexzitation abschätzen zu können, wird außerdem untersucht, inwieweit die Varianz der emotionsbedingten Atemwegsreaktionen über Messungen der unspezifischen Methacholin-Hyperreaktivität und des Entzündungszustandes der Atemwege über ausgeatmetes Stickoxid erklärt werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug USA
 
 

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