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Individuelle Unterschiede im Sexualverhalten: proximate Mechanismen und adaptiver Wert

Antragsteller Dr. Wolfgang Forstmeier
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2002 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5374537
 
Studien zur sexuellen Selektion betonen meist die Variabilität von Männchen (Unterschiede in Attraktivität oder Konkurrenzfähigkeit), während die individuelle Verschiedenheit von Weibchen nur selten Beachtung findet. So beschäftigen sich Untersuchungen zu außerpaarlichen Vaterschaften in sozial monogamen Beziehungen vorrangig mit der Rolle der Männchenqualität. Jüngste Befunde deuten jedoch darauf hin, dass auch dem Weibchen innewohnende Faktoren das Auftreten von Promiskuität beeinflussen, doch nur wenig Konkretes ist bislang hierüber bekannt. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, eine umfassende Analyse der individuellen Variation weiblichen Paarungsverhaltens, erstmals unter Verwendung von quantitativer Genetik und experimenteller Manipulation von Umweltfaktoren, durchzuführen. Der gut untersuchte Zebrafink (Taeniopygia guttata) bietet ein einzigartiges Modellsystem, welches erlaubt, Variation in weiblicher Partnertreue zu quantifizieren. Dabei wird der Einfluss von Unterschieden in der Attraktivität der Männchen experimentell kontrolliert. Mit diesem Verfahren sollen folgende Hypothesen getestet werden (Phase I): (1) Einige Weibchen sind ihrem Partner gegenüber stets treuer als andere (individuelle Wiederholbarkeit). (2) Diese individuellen Unterschiede sind teils genetisch bedingt (Test durch Mutter-Tochter Vergleich) und teils durch Umweltfaktoren beinflusst (Test durch Manipulieren der körperlichen Kondition). Die anschließende Phase II des Projekts soll sich näher mit der quantitativen Genetik weiblichen Paarungsverhaltens befassen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

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