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Von den `Grottesken` zum Grotesken: Die Konstituierung einer Poetik des Grotesken in der italienischen Renaissance

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5371581
 
Die Auffassung, dass das Groteske im theoretischen Diskurs der Renaissance negativ besetzt war und nicht weiter reflektiert wurde (Bachtin), oder dass die Reflexion über das Groteske erst im 19. Jahrhundert weltanschaulichen Charakter annimmt (Kayser), wird in dieser Arbeit relativiert. Es wird gezeigt, dass im Zuge der Entdeckung der "Grottesken-Ornamentik" in den Ruinen Roms durch die Archäologen der Renaissance ein Übergang von den bildkünstlerischen "Grottesken" zum Grotesken in literarischen Texten stattfindet, und dass bereits in der Renaissance eine ausgedehnte theoretische Reflexion über das Groteske entsteht, die - und das ist der Grund für ihre Nichtwahrnehmung in der Literaturwissenschaft - vor allem in kunsttheoretischen und kunstphilosophischen Schriften der Epoche greifbar ist. In einem ersten Schritt der Arbeit wird diese - kunsttheoretisch, poetologisch, philosophisch, theologisch und weltanschaulich geprägte - Diskussion des Grotesken auf der Grundlage ihrer historischen und kulturellen Voraussetzungen präsentiert und interpretiert. In einem nächsten Schritt wird untersucht, welche Auswirkungen sich auf diesem Hintergrund für die Interpretation literarischer Texte ergeben. Dabei werden exemplarisch einzelne Autoren und schriftstellerisch tätige Künstler der italienischen Renaissance (Colonna, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Vasari, Cellini und Lomazzo) im Lichte der Entwicklung von den "Grottesken" zum Grotesken interpretiert.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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