Project Details
Untersuchung der Struktur des tiefen Erdinnern (Erdkern) mit Daten des Deutschen Regionalen Seismologischen Netzes (GRSN)
Applicant
Dr. Jörg Schlittenhardt
Subject Area
Geophysics
Term
from 1997 to 2001
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5368092
Im Rahmen des Projektes werden digitale Daten des Deutschen Regionalen Breitbandnetzes (GRSN), der Arrays GRF (Gräfenberg und GERESS (GERman Regional Experimental Seismic System) im Hinblick auf die Kernphasenkaustik PKP AB und die Phasen PKiKP und PKIKP untersucht, um Rückschlüsse auf die Geschwindigkeitsverteilung des tiefen Erdinnern (Erdkern) zu erhalten. Insbesondere sollen die Sprünge in der P- und S-Geschwindigkeit, der Dichte und der Verlauf der Geschwindigkeitsgradienten an der Grenze des inneren Kerns (GIK) genauer bestimmt werden, wobei bei dem hier vorliegenden Fortsetzungsantrag der Schwerpunkt bei der Untersuchung der Geschwindigkeitsgradienten direkt oberhalb der GIK liegt. Mit den seit 1991 kontinuierlich registrierten Breitbanddaten des GRSN steht eine umfangreiche Datenbasis qualitativ hochwertiger Aufzeichnungen zur Ver- fügung, die zur Ableitung neuer Ergebnisse über die Schärfe der GIK in Bereichen des Erdkerns genutzt werden soll, über die bisher noch keine Aussagen möglich waren. Die für den Bereich der GIK abgeleiteten Sprünge und Gradienten der seismischen Wellengeschwindigkeiten sind von großer Bedeutung für das Verständnis der im äußeren Erdkern ablaufenden Konvektions- prozesse sowie für den Antriebsmechanismus des Geodynamos mit weitreichenden Konsequenzen, z.B. für die durch Polumkehrungen des Erdmagnetfeldes erzeugten Muster der magnetischen Anomalien in der ozeanischen Kruste. Die in dem Vorhaben abgeleiteten Geschwindigkeitsgradienten liefern die Grundlage für Bestim- mungen des Temperaturverlaufs und für Interpretationen bezüglich der an der GIK ablaufenden Kristallisationsprozesse und somit Hinweise auf die Energiequelle des Geodynamos.
DFG Programme
Research Grants
Participating Persons
Professor Dr. Frank Scherbaum; Professor Dr. Michael Weber