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Ethnizität und soziale Integration. Ethnische Differenzierungen in St. Petersburg und Berlin

Antragstellerin Dr. Ingrid Oswald
Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5364754
 
Analysiert wird das soziale Phänomen Ethnizität und dessen Rolle für individuelle und kollektive Identitätsbildung während tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Umbruchsprozesse. Am Beispiel der (post-)sowjetischen Transformation wird dabei der Wandel von Orientierungsmustern in den höheren Bildungsmilieus der ex-sowjetischen "Intelligenzija" untersucht. Aufgrund der Folgen der sowjetischen Nationalitäten- und Modernisierungspolitik ist die ethische ("nationale") Zugehörigkeit (ehemaliger Sowjetbürger) sowohl individuelles Zuordnungskriterium als auch - immer noch - eine ordnungspolitische Kategorie. Rekonstruiert werden mehrere "Diskurse über Ethnizität" in der "Intelligenzija" in St. Petersbrug sowie unter sowjetischen Immigranten in Berlin. Basis sind problemzentrierte Interviews mit Personen, die nicht- bzw. teilrussischer ethnischer Herkunft sind. Die Argumentationsmuster verweisen auf unterschiedliche Diskursgruppen, die allerdings nicht nach ethnischer Zugehörigkeit strukturiert sind, sondern nach Kriterien wie Sozialstatus, Professionsverständnis oder Alter. Es zeigt sich eine hochgradige Wandelbarkeit und Kontextabhängigkeit, letztlich "Modernität" von Ethnizität als Identitätskategorie, die in sehr unterschiedlicher Akzentuierung für Alltagsbewältigung und Lebensplanung wirksam werden kann.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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