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Erstellung einer Synopse Kolosser-/Epheserbrief (bzw. Eph/Kol) samt diachronem Kommentar zur Bestimmung der intertextuellen Bezüge zwischen den beiden Schreiben
Antragsteller
Professor Dr. Michael Theobald
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5362484
Da Literaturwerdung in der Antike sich oft genug in Form der réécriture von Vorlagen vollzog, bietet das literarische Gespann der beiden auffällig miteinander verwandten wie von den übrigen Paulusbriefen unterschiedenen Schreiben an die Kolosser und Epheser, von denen das zweite gewiss, das erste wahrscheinlich als Pseudepigraphon zu gelten hat, an sich keine große Überraschung. Indes ist ihr Verhältnis zueinander (ob Kol als Prätext von Eph zu bestimmen ist oder nicht, inwieweit beide Schriften über einen lebendigen Traditionsstrom miteinander verbunden sind etc.), in der internationalen Forschung nach wie vor umstritten. Das Projekt setzt sich die Einrichtung einer Synopse beider Schriften zum Ziel, welche, flankiert von einem diachronen Kommentar, die Vorgänge der réécriture des Kol im Eph anschaulich und beschreibbar machen sowie zu einem literarisch umfassend begründeten Modell ihrer intertextuellen Relation führen soll. An das Projekt richtet sich theologisch die Erwartung, dass so auch die Hintergründe für die Transformation des stark polemisch abgezweckten Kolosserbriefs in die Irenik des an der Ökumene aus Juden und Heiden interessierten Epheserbriefs transparent werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen