Detailseite
Projekt Druckansicht

Lentiviraler Gentransfer bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5361860
 
Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine klonale Erkrankung der hämatopoetischen Stammzelle. Ein Defekt in der Biosynthese eines komplexen Glykolipids (Phosphatodyl-Inositol-Glycan-Anker = PIG-Anker), dessen kodierendes Gen (PIGA-Gen) auf dem X-Chromosom liegt, ist dafür verantwortlich. Der PIG-Anker dient der Verankerung von vielen verschiedenen Oberflächenmolekülen in der Zellmembran. Ist dieses Glykolipid fehlerhaft, kommt es zu einer Komplement-abhängigen Hämolyse der Erythrozyten. Neben den Erythrozyten sind auch Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten und Thrombozyten von diesem Defekt betroffen. So kommt es außer zur Hämolyse auch zu thrombembolischen Komplikationen, welche die häufigste Todesursache darstellen. Außerdem geht die PNH bei einigen Patienten in Erkrankungen über, die meist einen tödlichen Verlauf nehmen, z.B. eine aplastische Anämie, ein myelodysplastisches Syndrom oder eine akute myeloische Leukämie. Unklar ist, warum diese Zellen einen Überlebensvorteil gegenüber den normalen Zellen entwickeln, sich trotz ihres Defekts vermehren und bei vielen Patienten einen beträchtlichen Anteil der Hämatopoese ausmachen können. Mittels Gentransfer, der diesen Defekt behebt, soll geprüft werden, ob die so veränderten Stammzellen ihren Überlebensvorteil verlieren und somit die gesunde Hämatopoese wieder die Überhand gewinnt. Der lentivirale Gentransfer wurde gewählt, weil hiermit auch ruhende, d.h. sich nicht teilende Zellen infiziert werden können. Da ruhende Stammzellen einen wesentlichen Teil der hämatopoetischen Stammzellen ausmachen, ist der Vorteil des lentiviralen gegenüber dem retroviralen Gentransfer entscheidend.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung