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Liberation policy. Genesis, career, perception and effects of an offensive concept in the cold war 1947-1991.

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5358556
 
Eine amerikanische "Befreiungspolitik", so war bisher der Stand der Forschung, sei in der Praxis niemals durchgeführt worden, in der Theorie sei sie ausschließlich innenpolitisch in den USA motiviert und von Belang gewesen. Die Habilitationsschrift analyisiert die Entstehung, Karriere, die Wahrnehmung und Wirkungen der Befreiungsidee im Kalten Krieg. Bis zum Mauerbau war Ostmitteleuropa der eindeutige Schwerpunkt der Befreiungsvisionen und der praktischen Befreiungspolitik, die in Wirklichkeit in ganz erstaunlichem Umfang durchgeführt wurde. Dies reichte bis hin zu Umsturzversuchen einzelner kommunistischer Regierungen, so etwa in Albanien oder Jugoslawien. Nach 1961 verlagerte sich die Liberation Policy zunächst auf die Dritte Welt, dann - ab dem Regierungsantritt Reagans - wiederum auf Ostmitteleuropa. Die wohl wichtigste Erkenntnis für die Entwicklung der Befreiungspolitik ist, daß sich gerade diese nichtoffiziellen Organisationen schnell zu unkontrollierten Selbstläufern entwickelten. Dasselbe kann in bezug auf die offiziellen US-Organisationen gesagt werden, die sich mit der "Verdeckten Kriegsführung" im kommunistischen Machtbereich beschäftigten. Alle begriffen die Befreiungsidee als eine Art "Parole", die einmal ausgegeben auch illegale Handlungen rechtfertigte. Die Aufstände 1956 läuteten das einstweilige Ende der Befreiungspolitik in Europa ein. Der Mauerbau verschob endgültig den Schwerpunkt in die Dritte Welt, wo u.a. gegenüber Kuba, vor allem aber in Vietnam weiter originäre Befreiungspolitik betrieben wurde. Innenpolitisch bewirkte vor allem in den USA der konservative Druck auf die Entspannungspolitik eine erneute Betonung von offensiven Vorstellungen, die Ronald Reagan dann in den achtziger Jahren wieder zur offiziellen US-Außenpolitik machte.
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