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Urbane Kultur und ethnische Repräsentation: Berlin und Moskau auf dem Weg zur "world city"?

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5356036
 
Große Städte, zumal Hauptstädte waren stets "Vor-Orte", Zukunfts- und Wegweiser der gesellschaftlichen Entwicklung. Heute gilt dies vielleicht noch in verstärktem Maße: Zum einen sind Großstädte in ihrer Innenwirkung Gesellschaftslabore, in denen der Zusammenhalt der Gesellschaft und ihre Integrationsfähigkeit erprobt werden. Zum anderen repräsentieren sich Hauptstädte in ihrer Außenwirkung als "world cities" in globaler Konkurrenz zu anderen. Für Berlin und Moskau, die seit etwa zehn Jahren einen dynamischen Prozeß der Hautstadtwerdung durchlaufen, gilt dies in besonderer Weise. Dabei füllen sie ihre nationale und supranationale Rolle mit jeweils verschiedenen Inhalten. Während Berlin auf dem Weg zur "world city" durch "Multikulturalität" und die Integration des Ethnischen gleichsam die Überwindung des Nationalen sucht, betont Moskau das Nationale noch durch Einbeziehung historischer, ethnischer, politischer Bilder, durch Traditionen und Architekturen, um so zum Modell des neuen Rußlands zu avancieren. Das "Modell Berlin" und das "Modell Moskau" sind somit zwei signifikante Beispiele für die kulturelle und symbolische Identitätspolitik großer Städte. Das Projekt fragt nach den Inhalten und Formen dieser Politik und verfolgt insbesondere die Vermittlungsprozesse der diskursiv erzeugten Bilder, die die Stadt jeweils im nationalen, europäischen und globalen Kontext verorten. Zwei Ebenen der ethnologischen Beobachtung sind damit nötig. Zum einen der Blick auf die "Macher" und die "Machart" dieser Politik, zum anderen jener auf spezifische Gruppen der Stadtbevölkerung und deren Wahrnehmungshorizonte wie Alltagspraxen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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