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Erzeugung negativer Wasserstoffionen in einer magnetischen Multipol-Plasmaquelle mit gekoppelter induktiver und kapazitiver RF-Anregung
Antragsteller
Professor Dr. Hans Frieder Döbele
Fachliche Zuordnung
Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5355934
Künftige Experimente zur Realisierung der Kernfusion müssen mit stromstarken Neutralteilchenstrahlen bei hoher Teilchenenergie zur Plasmaheizung arbeiten. Teilchenstrahlen aus negativen Deuterium-Ionen stellen hierfür die Ausgangsbasis dar: Plasmaquellen, die derartige Ionen liefern, müssen aus Gründen der Langzeitverfügbarkeit elektrodenlos, d.h. mit Hochfrequenzanregung arbeiten. An Plasmaquellen mit Filamentelektroden sind inzwischen die Erzeugungsmechanismen negativer Ionen (H-minus) weitgehend geklärt. Wesentlich ist dabei die Existenz einer Komponente energiereicher Elektronen, die für die Erzeugung hochangeregter Wasserstoffmoleküle sorgt. Ausgehend von diesen werden die H-minus-Ionen dann durch Stöße mit energiearmen Elektronen gebildet. Induktiv angeregte Plasmaquellen liefern zwar negative Ionen, arbeiten jedoch nach den genannten Erkenntnissen weitab vom Optimum, da die Elektronenenergieverteilungsfunktion die genannten energetischen Komponenten nicht in genügenden Anteilen aufweist. Wir erwarten, dass eine Kombination von induktiver und gleichzeitig kapazitiver Anregung es erlaubt, die Verteilungsfunktion im genannten Sinne zu optimieren. Als diagnostische Hilfsmittel sind vorgesehen: Untersuchungen der Elektronenenergieverteilungsfunktion mit Langmuir-Sonden sowie der Besetzung hochliegender Molekülzustände und der H-minus-Ionen mit Hilfe der Laserspektroskopie. Dies wird es ermöglichen, eine geeignete Abstimmung der Anregungsteile und die optimalen Betriebsparameter zu realisieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Hans-Michael Katsch