Detailseite
Projekt Druckansicht

Kompromisse im Leben eines Parasiten und der Evolution von Virulenz- Testen der Trade-off Hypothese

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425876005
 
Die Hypothese, dass Kompromisse zwischen Virulenz, Übertragung und Genesungsrate die Evolution von Virulenz lenken, bildet den Rahmen für unser derzeitiges Verständnis davon, wie Virulenz entsteht. Diese Beziehungen bilden die Grundlage der "Trade-off Hypothese" der Virulenzevolution, die besagt, dass die Virulenz auf einem mittleren Niveau optimiert wird, da eine hohe Virulenz zum Tod des Wirts vor Erreichen maximaler Übertragungsmöglichkeiten führen kann, während eine niedrige Virulenz zu Genesung vor der maximale Übertragunsmöglichkeiten führen kann. Trotz ihrer Prominenz sind explizite Tests der Hypothese überraschend selten. Darüber hinaus sind Kompromisse, die das Wachstumstempo und damit oft auch die Virulenz betreffen, wahrscheinlich nicht nur auf die Übertragungs- und Genesungsrate beschränkt. Bei Pilzen, die Sporen bilden, ist das Wachstumstempo in zwei Phasen unterteilt, das vegetatives Wachstum und die Sporenproduktion, die jeweils unterschiedlich zur Übertragung und Virulenz beitragen und potenzielle Kompromisse in der Lebensgeschichte beeinflussen können, die sich auf die Virulenz auswirken. Die Virulenz wird auch durch die Mikrobiota des Wirts beeinflusst, was bedeutet, dass die Entwicklung von Virulenz und Trade-off-Konstanten wahrscheinlich eng mit dem mikrobiellen Zustand des Wirts verknüpft sind. In diesem Projekt werden wir diese Fragen empirisch und mathematisch untersuchen und dabei Tribolium castaneum als Wirt und den entomopathogenen Pilz Metarhizium spp. Als Parasiten verwenden. In diesem Projekt werden verschiedene Ansätze verwendet, um die Beziehung zwischen Virulenz und Life-History Eigenschaften des Parasiten sowie den Einfluss des Vorhandenseins oder Fehlens von Mikrobiota auf die Virulenzevolution zu testen. Diese Ansätze umfassen Tests der Beziehungen zwischen den Eigenschaften in natürlichen Isolaten, experimentelle Selektion für eine Reihe von Virulenzniveaus mit intakter oder gestörter Wirtsmikrobiota, Ganzgenom-Sequenzierung und mathematische Modellierung, um zu verstehen, wie die Beziehungen zwischen vegetativem Wachstum, Sporenproduktion und mikrobiellem Zustand die Virulenzevolution beeinflussen. Durch diese Kombination von Ansätzen streben wir ein tieferes Verständnis der Kompromisse und ökologischen Faktoren an, die die Evolution der Virulenz beeinflussen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung