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Die Entwicklungsstufen zu einem historisch-soziologischen Bevölkerungsbegriff, seine konzeptionelle Anwendung durch Gerhard Mackenroth und die epochalen wissenschaftlichen Alternativen
Antragsteller
Professor Dr. Josef Schmid
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2002 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5355579
In das Forschungsthema des Generalantrags "Die Wirkungsweise des Konstrukts Bevölkerung" wird die Genese eines soziologischen Bevölkerungsbegriffs einbezogen werden müssen. Er wurzelt im Historismus des 19. Jahrhunderts, hatte in der Zwischenkriegszeit seine Konturen gezeigt, wurde im ersten Jahrzehnt nach Kriegsende niedergeschrieben und hat sich bis heute als Lehrmeinung behauptet. Die im Projektthema aufscheinenden Aufgaben richten sich auf (I) die Strömungen, die seit dem Historismus zum Konstrukt von Bevölkerung im Rahmen einer "historisch-soziologischen Bevölkerungsweise" geführt haben und welche dann von Gerhard Mackenroth nach dem Dritten Reich gebündelt, konzipiert und vorgelegt wurde (1953). (II) Die im Wissenschaftsbetrieb der Zeit gebotenen Alternativen, wie eugenisch-zweckgerichtete, rassentheoretisch und darwinistisch begründete Bevölkerungsbegriffe, die dem soziologischen Konstrukt entgegengestanden haben und nicht aufgegriffen wurden, sei es aus erkenntnistheoretisch-methodischen Gründen, weil damit ein "Rückfall in naturwissenschaftliches Denken" verbunden gewesen wäre; sei es aus Unvereinbarkeit mit den wesentlichen Bausteinen, die eine historisch-soziologische Bevölkerungstheorie noch aus dem Historismus des 19. Jahrhunderts in sich trägt und den Erwerb an Geistesgeschichte nicht wieder an Naturgeschichte verloren geben wollte. Kurzinformationen zum Forschungsprogramm und zu Ergebnissen des Projekts unter: www.uni-bamberg.de/sowi/bevoelkerung/dfg_home.htm
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme