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Studien zur Nationsbildung in der Frühen Neuzeit. Das Großfürstentum Litauen 1569-1795
Antragsteller
Professor Dr. Mathias Niendorf
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5352966
Das Projekt verfolgt eine doppelte Zielsetzung. Anliegen ist es, anhand eines wenig bekannten Kapitels osteuropäischer Geschichte zugleich einen Beitrag zum Problem frühneuzeitlicher Nationsbildung zu leisten. Die Frage eines "missing link" zwischen mittelalterlichen nationes und modernen Nationen wird seit einiger Zeit verstärkt diskutiert, jedoch vornehmlich am Modell klassischer Nationalstaaten West- und Zentraleuropas. Sehr viel weniger gradlinig verlief die Entwicklung im östlichen Europa, so auch auf dem Gebiet des Großfürstentums Litauen, eines multiethnischen und multikonfessionellen Großreiches zwischen Ostsee und Schwarzem Meer. Auf seine Tradition berufen sich heute - in unterschiedlicher Intensität - Litauer, Weißrussen, Polen und Ukrainer. Die Rechtmäßigkeit solcher Ansprüche zu überprüfen, ist nicht das Ziel der Arbeit. Ihr Interesse ist übergreifender Natur und gilt den epochenspezifischen Integrations- und Desintegrationsprozessen in einem Staatsgefüge. Gefragt wird nach den zugrundeliegenden Ideologien, nach Institutionen, Akteuren und Kommunikationswegen. Im Unterschied zu ethnozentrischen Ansätzen in der Region orientiert sich die aus der Außensicht verfaßten Studie konsequent an einem Territorium als historisch-politischem Ganzen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien