Project Details
Koordination der Forschungsgruppe 454
Subject Area
Economic Policy, Applied Economics
Term
from 2002 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5468927
Die Arbeitsmärkte der Industrienationen unterlagen in den vergangenen beiden Jahrzehnten einem markanten strukturellen Wandel, der sich insbesondere in der zunehmenden Ungleichheit der Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven von qualifizierten und geringer qualifizierten Arbeitnehmern äußerte. Für Deutschland werden die qualifikationsspezifische Ungleichheit und die damit verbundenen Befürchtungen bzgl. mangelhafter Koordinationsfähigkeit von Arbeitsmärkten und Bildungssystem besonders deutlich durch den Nachfrageüberhang für hochqualifizierte Arbeitnehmer in Hochtechnologiebranchen und die hohe Arbeitslosigkeit bei den gering qualifizierten Arbeitnehmern. Nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Ungleichheit der Arbeitsmarktperspektiven für geringer und höher qualifizierte Arbeitnehmer, die sich in den einzelnen Industrieländern unterschiedlich äußern, ist die institutionelle Ausgestaltung des Arbeitsmarktes und des Prozesses der Humankapitalbildung vermehrt in das Interesse der Öffentlichkeit und der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung gerückt. In der Fachliteratur werden für die Verschiebung der Qualifikationsstruktur der Arbeit vor allem zwei Phänomene verantwortlich gemacht: (i) der in bezug auf die Qualifikationsgruppen nichtneutrale technische Fortschritt, und (ii) die mit der Internationalisierung der Volkswirtschaften verbundene Veränderung der Handels- und Produktionsstrukturen. Dabei wird zum überwiegenden Teil auf kompetitive Theorien des Arbeitsmarktes und des internationalen Handels zurückgegriffen, obwohl damit die vorliegenden empirischen Befunde nicht hinreichend zu erklären sind. Die beantragte Forschergruppe setzt sich zum Ziel, die Determinanten der Qualifikationsstruktur der Arbeit und damit die Ursachen und Folgen ihrer Verschiebung theoretisch wie empirisch zu analysieren. Im Vordergrund sollen dabei nichtkompetitive Theorien des Arbeitsmarktes und die Rolle der institutionellen Ausgestaltung von Arbeitsmärkten und Bildungssystem stehen. Letztlich will die Forschergruppe einen Erkenntnisbeitrag zu Reformen des Bildungssystems und der Organisation von Arbeitsmärkten im Lichte des technischen Wandels und der Globalisierung liefern. Die Projektleitung hat Prof. Dr. Oliver Fabel, Universität Konstanz, übernommen.Telefon: 07531-882992
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