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"Freies Land". Siedlungsplanung im ländlichen Raum der SBZ und frühen DDR 1945 bis 1955

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5339104
 
Bodenreform und Kollektivierung in der SBZ und frühen DDR gehören zu den einschneidendsten Strukturveränderungen in der deutschen Agrargeschichte. Bisher sind diese Ereignisse hauptsächlich unter politik- und sozialgeschichtlichen Aspekten untersucht worden. Wenig ist bisher danach gefragt worden, wie und von welchen Institutionen eigentlich die planerische wie bauliche Umsetzung auf der zentralen zonalen Ebene und in den Ländern betrieben wurde, obwohl doch davon das Funktionieren der Landwirtschaft in den neuen Strukturen ganz entscheidend abhing. Der gängigen Vorstellung, die Bodenreform sei bereits mit dem Ziel ihres Scheiterns begonnen worden, wird hier die These entgegengestellt, daß man vor dem Hintergrund älterer Traditionen und damals moderner agrarwissenschaftlicher Forschung durchaus plausibel eine Siedlungspolitik auf kleinbäuerlicher Basis propagieren konnte. Dabei stützt sich die Arbeit hauptsächlich auf bisher unveröffentlichtes Archivmaterial. Trotz des realisierten Bauvolumens scheiterte das Programm an der großen Baustoffnot, die letztlich auch ein Auslöser zum Umschwenken in die Kollektivierung war. Die daraufhin einsetzenden Planungen für Dörfer und agrarwirtschaftliche Komplexe folgten nun dem Leitbild einer industrialisierten Landwirtschaft, griffen aber in ihrer Ausgestaltung ebenfalls auf ältere Vorbilder zurück. So zeigt sich, daß Bodenreform und Kollektivierung nicht als isolierte und rein machtpolitisch intendierte Maßnahmen, sondern auch vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Vorstellungen und Sachzwänge analysiert werden müssen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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