Semantische Kontexte der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1933

Antragsteller Professor Dr. Jürgen Reulecke
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5329224
 

Projektbeschreibung

Untersuchungen über die Rolle der Wissenschaften in der Zeit des Nationalsozialismus haben gezeigt, daß zahlreiche Disziplinen an der verbrecherischen Politik des Regimes beteiligt waren. Befunde, wie sie z.B. für die Geschichtswissenschaften mittlerweile vorliegen, stehen für die Bevölkerungswissenschaft noch aus. In dem Projekt soll aber nicht in erster Linie die Zeit von 1933 bis 1945 in den Blick genommen werden, sondern eine längerfristige Perspektive angelegt werden. Es wird darum gehen, die biographischen und semantischen Voraussetzungen einer Wissenschaftsdisziplin zu untersuchen, in der am Ende des 19. Jahrhunderts "Bevölkerung" in einer spezifischen Weise gedeutet und von einer Generation von Wissenschaftlern propagiert wurde, die das Fach in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus und, über eine Schülergeneration, bis weit in die Bundesrepublik hinein bestimmten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu SPP 1106:  Ursprünge, Arten und Folgen des Konstrukts "Bevölkerung" vor, im und nach dem "Dritten Reich"