Project Details
Mythos Schweiz. Zum deutschen literarischen Philhelvetismus zwischen 1700 und 1850
Applicant
Dr. Uwe Hentschel
Subject Area
German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term
from 2001 to 2002
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5320802
Unter Heranziehung von mehr als 500 literarischen und publizistischen Texten wird erstmals nach 1945 dem Phänomen der Schweizbegeisterung der Deutschen (Philhelvetismus) über einen Zeitraum von 150 Jahren nachgegangen. Nach der Beschreibung der sozial- und geistesgeschichtlichen Voraussetgzungen (u.a. rousseauistische Zivilisationskritik, Physikotheologie, Autoimage der Schweizer), die die emphatische Zuwendung zum Nachbarland ermöglichten, werden die Konstituenten des sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts etablierenden Mythos Schweiz herausgearbeitet (das Naturerhabene; das Patriarchalische; Landlebenidylle; Freiheitsauffassung). Es entsteht eine Begriffs- und vor allem Bildwelt, die innerhalb des Untersuchungszeitraums weitestgehend konstant bleiben, auch wenn Teile der publizierenden Öffentlichkeit zu einer kritischen Sicht auf die Schweiz gelangten (insbesondere während der Befreiungskriege) und es schon bald zu einer kontroversen Debatte über die politischen Strukturen kam (Volksdemokratie versus Oligarchie). Angesichts moderner Vergesellschaftserscheinungen wurde die Eidgenossenschaft von einem Großteil der Autoren auch weiterhin zu einem Refugium stilisiert, das sich der bürgerlichen Lebenswelt entgegenstellen ließ und somit als Spiegelungsraum eigener Wünsche und Hoffnungen dienen konnte.
DFG Programme
Publication Grants