Project Details
Traditional Thai politics and their importance for state formation in pre-colonial SE Asia
Applicant
Professor Dr. Reinhard Emmerich
Subject Area
Social and Cultural Anthropology and Ethnology
Term
from 2001 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5316840
Obwohl die modernen südostasiatischen Staaten sich im internationalen Verkehr als Nationalstaaten definieren und sich dabei auch westlicher Termini bedienen, ist doch offenbar, dass sie kulturspezifische Repräsentationen (Vorstellungen und Handlungen) in ungleich stärkerem Maße konzeptionalisieren. Diese Repräsentationen sind Ergebnis komplexer historisch begründeter - sowohl regionaler als auch überregionaler - Transformationsprozesse. Ziel dieses Teilprojekts ist es, diese Transformation zur klären und zu verstehen. Das Teilprojekt versteht sich als Beitrag zur Erforschung vorkolonialer Gemeinwesen der Tai und deren Interaktion im Rahmen des regionalen und "internationalen" Beziehungsgeflechts in Südost- und Ostasien zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert. Es ist dem [...] Grundsatz verpflichtet, dass die Untersuchungen der Forschergruppe sowohl synchron-gegenwartsbezogen als auch diachron-historisch sein sollten. Die auf dem südostasiatischen Festland und in angrenzenden Gebieten Südchinas und Nordostindiens siedelnden Tai-Völker besitzen - bei aller Verschiedenartigkeit ihrer politischen und gesellschaftlichen Entwicklung - sehr ähnliche Konzeptionalisierungen eines soziokulturellen Wertesystems, das sich im Müang-Begriff verdichtet. Es soll anhand zweier ausgewählter Tai-Völker, der ethnischen (Tiefland-)Lao und der Lü untersucht werden, wie Repräsentationen von sogenannten "zentralen" und "peripheren" Gesellschaften konzeptionalisiert werden. Die Forschung fokussiert dabei auf diejenigen Repräsentationen, die sich in den Systemen sozialer und staatlicher Organisation widerspiegeln. Die Legitimation von Herrschaft bildet einen wesentlichen Aspekt der Forschung, die sich in erster Linie auf schriftliche Quellen (insbes. Chroniken, Inschriften, Rechts- und Ritualtexte) stützt.
DFG Programme
Research Grants