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Landwirtschaftliche Nischenkonstruktion in bronze- und eisenzeitlichen Gesellschaften des Vorderen Orients

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 531072549
 
Die wichtigste Fragestellung des Projektes untersucht die Beziehungen in und zwischen bronze- und eisenzeitlichen Gesellschaften des Vorderen Orients, vor allem im Hinblick auf unterschiedliche Formen und Prozesse der Konstruktion landwirtschaftlicher Nischen auf lokaler und regionaler Ebene. Diese umfassen primäre gesellschaftliche Ziele wie die Versorgung der Bevölkerung, aber auch ökonomische Strategien, wie die Produktion von Überschüssen zur Sicherung und Expansion von Handelsnetzwerken. Die Hauptmethode des Projektes ist die Analyse stabiler Isotope in archäobotanischen Resten oder präziser, die kombinierte Auswertung von stabilen Strontium-, Kohlenstoff- und Stickstoffisotopen in einem breiten Kulturpflanzenspektrum aus verschiedenen bronze- und eisenzeitlichen Siedlungen der Levante und Nordmesopotamiens. Anhand der Messwerte können kulturpflanzenspezifische Wachstumsbedingungen, wie Wasser- und Stickstoffverfügbarkeit oder auch die geografische Lage der Kulturpflanzenfelder erschlossen werden. Die Untersuchung der stabilen Isotopie wird an Pflanzenresten aus 24 archäologischen Siedlungen der Bronze- und Eisenzeit durchgeführt, mit dem Ziel Fragen der frühen landwirtschaftlichen Nischenkonstruktion im Vorderen Orient zu beantworten. Diese Fragen umfassen neben dem Wasser- und Nährstoffstatus verschiedener Kulturpflanzen sowie diachronen Veränderungen dieser Parameter auch deren Bedeutung für landwirtschaftliche Technologien (insbesondere Bewässerung und Düngung). Die Ergebnisse der stabilen Kohlenstoff- und Stickstoffisotopie erlauben außerdem die Auslöser für landwirtschaftlichen Wandel zu eruieren, wie z.B. Umwelt- und Klimawandel oder landwirtschaftliche Intensivierung zur Steigerung der Überschussproduktion. Darüber hinaus können die Ergebnisse die Identifizierung von Resilienz in landwirtschaftlichen Systemen sowie der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen benachbarten Regionen ermöglichen. Der Hauptfokus der zweijährigen Pilotstudie – die bei entsprechenden Ergebnissen auf 3 weitere Jahre erweitert werden soll – liegt auf der Strontiumisotopie als Methode zur Lokalisierung früher Anbauflächen, zur Entschlüsselung landwirtschaftlicher Extensivierung oder von Kulturpflanzenimporten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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