Die Rolle von Virus-infizierten Dendritischen Zellen bei der Induktion einer Retrovirus-induzierten Immunsuppression
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Retroviren wurden als Ursache für eine Reihe von infektiösen (z.B. HIV), neoplastischen und degenerativen Erkrankungen des Menschen identifiziert und sind daher für die Aufklärung der Pathophysiologie menschlicher Erkrankungen sowie für deren Therapie relevant. Das murine Friend-RetnDvirus (FV) ist ein recht gut untersuchtes Modell, mit dessen Hilfe eine durch Retroviren induzierte Immunmodulation untersucht werden kann. In diesem Projekt sollte untersucht werden, welche immunologischen Auswirkungen eine Infektion von dendritischen Zellen (DC) mit FV hat. Wir konnten zeigen, dass FV-infizierte DC weniger gut in der Lage sind, Antigen zu präsentieren und T Zellen zu aktivieren. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass eine FV-Infektion von DC die Art und Weise verändert, auf die DC in Kontakt zu T Zellen treten, da FV-infizierte DC deutlich längere Kontakte zu antigenspezifischen T Zellen ausbildeten. Auffällig war vor allem, dass die Anzahl der lang dauernden DC-T Zell Kontakte, die nach gegenwärtigem Verständnis für die Aktivierung und Signalübermittlung während der Antigenpräsentation von besonderer Bedeutung sind, ganz besonders stark durch FV-Infektion beeinflusst wurde, jedoch nicht zu einer Verbesserung der T Zell Aktivierung, sondem im Gegenteil zur Induktion von regulatorischen T Zellen (Treg) mit immunsuppressiver Funktion führte. Zusammengefasst zeigen unsere Daten, dass DC durch Infektion mit FV einen funktionellen Status einnehmen, der die Fähigkeit zur Aktivierung von T Zellen vermindert und gleichzeitig die Entstehung von Treg begünstigt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2007). Friend retrovirus infection of myeloid dendritic cells impairs maturation, prolongs contact to naive T cells, and favors expansion of regulatory T cells. Blood 110:3949-3958
Balkow/.S., F.Krux, K.Loser, J.U.Becker, S.Grabbe, and U.Dittmer
- (2009). Dendritic cell activation by combined exposure to anti- CD40 plus interleukin (IL)-12 and IL-18 efficiently stimulates anti-tumor immunity. Exp. Dermatol. 18:78-87
Balkow S, Loser K, Krummen M, Higuehi T, Rothoeft T, Apelt J, Tuettenberg A, Weishaupt C, Beissert S, Grabbe S
- (2009). LFA-1 Contributes to Signal I of T-Cell Activation and to the Production of Th1 Cytokines. J. Invest. Dermatol.
G.Varga, N. Nippe. S. Balkow. T. Peters, M.K. Wild. S. Seeliger, S. Beissert, M. Krummen. J. Roth, C. Sunderkötter, S. Grabbe
- Dynamic regulation of LFA-1 activity on dendritic cells promotes antigenspecific T cell activation and effective immune responses. Blood
S. Balkow. S. Heinz, P. Schmidbauer, W. Kolanus. B. Holzmann, S. Grabbe, M. Laschinger