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Studien zum Frühwerk des Paracelsus im Bereich der Medizin, Naturkunde und Philosophie
Antragsteller
Professor Dr. Heinz Schott
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5302286
Das Projekt soll erstmals das Frühwerk des Paracelsus (vor der Basler Zeit 1527/28) im Bereich der Medizin, Naturkunde und Philosophie als Ganzes untersuchen. Es geht von der bis heute maßgeblichen Paracelsus-Ausgabe Karl Sudhoffs (1922-1933) aus, obwohl diese erhebliche Mängel aufweist. Sudhoff hatte (ohne dies genauer zu begründen) 34 Texte als vor 1527/28 entstanden bezeichnet. Diese insgesamt wenig beachteten Texte sollen nun inhaltsanalytisch erschlossen werden. Diese Studien stellen zugleich eine unerläßliche Vorarbeit für eine historisch-kritische Paracelsus-Ausgabe dar, die als langfristiges Desiderat der Wissenschafts- und Kulturgeschichtsschreibung nur durch ein umfassendes Editionsprojekt realisiert werden kann. Im beantragten Forschungsvorhaben sind vor allem die Entscheidungen Sudhoffs bezüglich der Datierung vor 1527/28 zu überprüfen und ggfls. Neuvorschläge zur Grobdatierung und zur Gruppenanordnung der Texte zu machen. Hierzu soll erstmals eine vom Hauptbearbeiter entwickelte Methode angewandt werden, die unter Berücksichtigung von "verräterischen Stellen", von Kennwörtern und von Verweisen auf andere Schriften Hohenheims in diesen Texten zumindest grobe Datierungsaussagen bzw. Gruppenzuordnungen zuläßt. Am Ende des Projekts wird sicherlich ein Kernbereich von "Frühschriften" identifiziert sein, der auf der Grundlage der vorausgegangenen inhaltsanalytischen Studien zusammenfassend beschrieben werden kann. Diese "Frühschriften" werden - wie Vorstudien ergaben - nicht etwa einen "geborenen Revolutionär", sondern einen "Paracelsus im Werden" zeigen, der, durchaus mit Bezug auf die herrschenden "Autoritäten", die Grundlinien seiner Alchemia medica und seiner Naturphilosophie entwickelte.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen