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Vorurteile und soziales Verhalten: Die Bedeutung von assoziativen Verarbeitungsmechanismen

Antragsteller Dr. Martin Scarabis
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5291912
 
Ein wichtiges Forschungsgebiet der Sozialpsychologie beschäftigt sich mit der Frage, wie Vorurteile sich auf das Verhalten gegenüber Mitgliedern fremder Gruppen auswirken. Versucht man jedoch Vorurteile zu erfragen, so erscheint einerseits problematisch, daß die Befragten möglicherweise "sozial erwünscht" antworten. Andererseits kann nicht notwendiger Weise davon ausgegangen werden, daß die Abneigungen gegenüber der fremden Gruppe den Befragten in jeder Situation bewußt sind. Um diese Probleme zu umgehen, wurden Verfahren entwickelt, mit denen sich Einstellungen gegenüber Fremdgruppen auf implizite Weise messen lassen. Berücksichtigt man jedoch, daß die mit diesen Verfahren ermittelten impliziten Maße meist gar nicht oder kaum mit explizitem Verhalten korrelieren, stellt sich die Frage, welche Bedeutung implizit gemessene Einstellungen für die Vorhersage von Verhalten haben können. Im Rahmen des geplanten Vorhabens soll untersucht werden, unter welchen Umständen sich implizit gemessene Einstellungen in der Wahrnehmung und Beurteilung von Fremdgruppenmitgliedern widerspiegeln. Dabei wird auf Zwei-Prozeß-Modelle der Urteilsbildung zurückgegriffen, die nahelegen, daß implizite Einstellungen einen Einfluß auf soziale Urteile haben sollten, wenn eine eher oberflächliche Elaboration von Informationen stattfindet. Ferner werden motivationale Faktoren wie die Orientierung an sozialen Normen oder die Stärkung des eigenen Selbstwertes berücksichtigt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Arnd Florack
 
 

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