"1968": Schweden und Westdeutschland im Vergleich. Strukturelle Ähnlichkeiten, unterschiedliche Verläufe

• Antragsteller: Professor Dr. Thomas Etzemüller
• Fachliche Zuordnung: Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5289755

Der Vergleich zwischen Schweden und Westdeutschland zeigt, daß in beiden Ländern die Ereignisse von 1968 als Bestandteil einer seit den 50er Jahren ähnlich verlaufenden Entwicklung in der westlichen Welt zu sehen sind (Strukturwandel der westlichen Gesellschaften, Ausbildung einer spezifischen Jugendkultur, Konflikt traditioneller und moderner Lebensstile usw.). Trotzdem fielen diese Ereignisse in beiden Ländern sehr unterschiedlich aus: Eine Radikalisieurng und Brutalisierung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung wie in den USA, Italien, Frankreich und der Bundesrepublik erlebten Schweden und die übrigen skandinavischen Staaten nicht. Diese frappierende Diskrepanz verdeutlicht exemplarisch, wie unterschiedlich die gesellschaftlichen Transformationsprozesse in den westlichen Staaten nach 1945 verarbeitet wurden, und der Vergleich beider Länder erhärtet die These, daß es sich bei dem Phänomen "1968" zwar um ein globales (nicht nur auf den Westen beschränktes) Ereignis handelt, das aber durch nationale Traditionen und Themen spezifisch geformt wurde.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien