Project Details
Financial development and economic growth
Applicant
Dr. Michael Graff
Subject Area
Economic Theory
Term
from 2000 to 2001
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5278332
Die Literatur zum Zusammenhang zwischen der finanziellen und der realen Entwicklung ist heterogen; es gibt Schulen, die eine positive Auswirkung von der finanziellen Entwicklung erwarten, aber auch Skeptiker. Die wirtschaftshistorische Evidenz spricht dafür, daß die Entwicklung des Finanzsektors i.A. durch die Bedürfnisse der realen Sektors bestimmt worden ist. Der empirische Teil der Untersuchung knüpft am traditionellen Länderquerschnittsansatz an. Große Aufmerksamkeit wird der Operationalisierung der finanziellen Entwicklung gewidmet, welche als reales Phänomen (Ressourcenverbrauch) aufgefaßt wird. Für 93 Länder legt die Analyse über die Jahre 1970-1990 nahe, daß das Finanzsystem i.A. funktional effizient gewesen sein könnte. Darüber hinaus wird gezeigt, daß der Wachstumsbeitrag der finanziellen Entwicklung mit dem Bildungsstand und der Möglichkeit zu aufholender Entwicklung zunimmt. Diese Befunde erweisen sich als stabil und robust. Strukturanalysen zeigen allerdings, daß die partielle Korrelation der Finanzvariablen mit dem Wachstum nach dem Entwicklungsstand varriert; für die ärmsten Länder ist er schwächer). Der Kausalzusammenhang zwischen der finanziellen und der realen Entwicklung wird mit Hilfe von Pfadmodellen untersucht, wobei sich zeigt, daß die finanzielle Entwicklung i.A. als uniderektionale Determinante der realen Entwicklung angesehen werden kann. Für die zweite Hälfte der 70er Jahre sind allerdings Anzeichen dafür feststellbar, daß der finanzielle Aktivitätsgrad sich negativ auf die reale Wirtschaftsentwicklung ausgewirkt haben könnte. Die Zusammenhänge sind aber offensichtlich weder linear noch im Zeitablauf unveränderlich.
DFG Programme
Publication Grants