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Kritische Edition und kommentierte englische Übersetzung von Ibn al-Mubāraks Buch über die Gifte. Buch I und II: Allgemeine Toxikologie und giftige Substanzen
Antragsteller
Professor Dr. Gerrit Bos
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Wissenschaftsgeschichte
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527729212
Der jemenitische Arzt al-Husain ibn abî Ṯa`lab ibn al-Mubârak verfasste im Jahr 488 d.H./1095 n.Chr. ein umfangreiches Werk über die Gifte mit dem Titel Kitâb al-Munqid min al-halaka fī dafʿ madârr as-samâ `im al-muhlika („der Erretter vor dem Tode bezüglich der Abwendung des Schadens tödlicher Gifte“). Trotz bedeutender Vorarbeiten Manfred Ullmanns, die dieser ab den 1970er Jahren veröffentlichte, ist der Text bislang der gelehrten Öffentlichkeit und selbst Fachleuten für arabische Medizingeschichte weitgehend unbekannt geblieben. Hauptziel des Projekts ist die erstmalige kritische Edition des arabischen Originals von Buch I und II des dreiteiligen Werks, das sich in einer Reihe von Handschriften erhalten hat. Das erste Buch beinhaltet eine allgemeine Einführung in die Toxikologie und der zweite Teil befasst sich mit den Giften aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralreich. Der arabische Text wird von einer erläuterten englischen Übersetzung und einem detaillierten Kommentar begleitet, der sich mit diversen Themen befassen wird. Hierzu gehören die Identifikation der behandelten Gifte, Paralleltexte und insbesondere die Frage nach den Quellen des K. al-Munqiḏ. Der Verfasser hatte Dutzende griechische und arabische Autoren und Bücher angeführt, von denen viele heute verloren sind, was Ibn al-Mubâraks Zitaten besondere Bedeutung verleiht. Vor allem spätantike und frühislamische Pseudepigraphen zur Toxikologie mit ihren wissenschaftlichen und magischen Inhalten können fast ausschließlich anhand von Zitaten rekonstruiert werden. Das K. al-Munqid zählt zu den wichtigsten Quellen solcher Fragmente, die bislang nie im Zusammenhang analysiert worden sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen