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Exp392EventStratigraphie – hochauflösende stabile Kohlenstoffisotopenstratigraphie paläogener Klimaereignisse erbohrt während der IODP Expedition 392 Agulhas Plateau

Antragsteller Dr. Thomas Westerhold
Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 527510938
 
Das Paläogen, der Zeitraum der Erdgeschichte von vor 66 bis 23 Millionen Jahren (Ma), ist für die Paläoklimaforschung von großem Interesse, weil das Klimasystem der Erde in einem anderen Zustand war als heute. Während des Paläozäns (66 - 56 Ma) und des Eozäns (56 - 34 Ma) befand sich das Klima im 'Warmhouse State' mit globalen Temperaturen von mehr als 5 °C wärmer als heute, unterbrochen vom 'Hothouse State' von 56 bis 47 Ma. Die anthropogenen Kohlenstoffemissionen seit 1850 verursachen eine globale Erwärmung und könnten bereits im Jahr 2300 zu globalen Klimabedingungen führen, die zuletzt im Paläozän und Eozän aufgetreten sind. Daher scheinen Untersuchungen der Folgen von Klimastörungen und deren Auswirkungen auf das Ökosystem in einer wärmeren Welt äußerst sinnvoll, um Auswirkungen zukünftiger Klimaentwicklungen besser abschätzen und möglicher Weise auch abmildern zu können. Dies ist besonders wichtig für hohe Breiten, da angenommen wird, dass die Auswirkungen der globalen Erwärmung im Vergleich zu niedrigeren Breiten deutlich stärker sein werden. Am interessantesten an den wärmeren Klimazuständen der Vergangenheit sind folgende massives Klimastörungen: der Kreide-/Paläogen (K/Pg) Meteoriteneinschlag bei 66 Ma, das 'Late Danian' Ereignis (LDE) bei 62,1 Ma, das 'Early Late Paleocene' Ereignis (ELPE) bei 59,3 Ma, das Paläozän/Eozäns Thermale Maximum (PETM) bei 55,9 Ma und das Mittel-Eozäne Klima Optimum (MECO) bei 40,3 Ma. Der größte Teil unseres Verständnisses über die Ereignisse stammt aus marinen Sedimentablagerungen, die von wissenschaftlichen Ozeanbohrexpeditionen erbohrt wurden. Neue, sehr detaillierte Archive dieser Ereignisse aus hohen Breiten wurden kürzlich in Sedimentkernen geborgen, die während der Expedition 392 des 'International Ocean Discovery Programme' (IODP) auf dem Agulhas-Plateau im Südwesten des Indischen Ozeans erbohrt werden konnten. Während des Paläogens befand sich diese Region auf der Breite von ~53° bis 56°S, innerhalb des Gateway zwischen den Becken des Südatlantiks, des Südlichen Ozeans und des südlichen Indischen Ozeans. Das Ziel des Projekts ist die Generierung von hochauflösenden stabilen Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopendaten an Gesamtkarbonat von Sedimenten der IODP-Bohrungen U1579 und U1580 für die oben genannten paläoklimatischen Ereignisse. Die stabilen Isotopendaten werden dringend benötigt, um eine eindeutige Identifizierung und geochemische Charakterisierung der gefundenen Ereignisse zu ermöglichen, um ein hochpräzises Altersmodell zu erstellen und um eine globale Korrelation zu ermöglichen. Dieses Projekt wird wichtige Daten und Ergebnisse für gemeinschaftliche Studien liefern, die mit anderen Forschenden der IODP-Expedition 392 durchgeführt werden. Es ist zu erwarten, dass die Daten neue Einblicke in die paläogenen Klimaereignisse geben und von großer Relevanz sein werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartner Professor Dr. Donald E. Penman
Mitverantwortlich Professor Dr. Steve Bohaty
 
 

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