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Kommentar zum Pentateuch Moses Mendelssohns (zugleich Bd. 9.3 der Edition `Moses Mendelssohn Gesammelte Schriften - Jubiläumsausgabe`)

Subject Area German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term from 2001 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5271310
 
Final Report Year 2007

Final Report Abstract

Band 9,3 der Jubiläumsausgabe bietet von Mendelssohn selbst verfaßte Passagen aus dem Biur, dem zwischen 1780 und 1783 erschienenen hebräischen Kommentar zu seiner Pentateuchedition, erstmals in deutscher Übersetzung und erschließt sie durch einen wissenschaftlichen Kommentar. Die Auswahl spiegelt das exegetische Werk Mendelssohns in allen seinen Facetten. Neben Passagen, die für Mendelssohns Philosophie, Theologie und Ästhetik von Bedeutung sind, finden auch Kommentare Berücksichtigung, die Mendelssohns deutsche Übersetzung erklären und rechtfertigen und in denen darüber hinaus seine Rezeption der exegetischen und halachischen Tradition zu Tage tritt. Mendelssohn erweist sich nicht zuletzt darin als Exeget von Rang, daß sein Kommentar den Leser zum biblischen Text zurückführt. Die Auswahl hat das Ziel, Mendelssohns intensiver Auseinandersetzung mit dem biblischen Text gerecht zu werden und zu einem neuen und vertieften Verständnis seines Verhältnisses zur jüdischen Tradition beizutragen. Die die Übersetzung begleitenden Anmerkungen verzeichnen die unmittelbaren literarischen Quellen des Biur und machen damit das kompositorische literarische Verfahren Mendelssohns transparent. Mendelssohn zitiert aus Talmud und Midrasch sowie den Kommentaren der jüdischen Exegeten des Mittelalters und der Renaissance (Raschi, Raschbam, Abraham ibn Esra, David Kimchi, Ramban, Isaak Abravanel, Elijahu Misrachi, Salomo ibn Melech u.a.). Nicht selten zieht er weitere Literatur heran, beispielsweise das Sefer Jezira, den Kusari des Jehuda ha Levi, Maimonides' More nevuchim und Mischne tora, den Reisebericht des Benjamin von Tudela oder das kabbalistische Werk Ginnat egos von Josef Gikatilla. Der Kommentar weist ferner nach, daß Mendelssohn sich mit der christlichen Hebraistik und der entstehenden historisch-kritischen Bibelwissenschaft auseinandersetzte. Er benutzte, wie im einzelnen sich zeigen läßt, u.a. die Werke von Samuel Bochart, Robert Lowth, Johann David Michaelis und Johann Gottfried Herder und zog auch zeitgenössische Reiseberichte zu Rate. Die Anmerkungen machen darüber hinaus auf Verbindungen zwischen Mendelssohns Biur und seinem philosophischen Werk aufmerksam. Überdies kommt ihnen die Aufgabe zu, das jeweilige exegetische Problem sowie Mendelssohns darauf antwortende Argumentation deutlich zu machen. Dabei werden auch jiddische und deutsche Bibelübersetzungen von Luther bis zu den christlichen Gelehrten des 18. Jahrhunderts berücksichtigt.

Publications

  • „Was soll ich ihnen sagen?" Moses Mendelssohn und Salomo Dubno über die Gottesnamen. Kalonymos 9 (2006), 2, S. 1-3; 9 (2006), 3, S. 6-9
    Rainer Wenzel
  • 2008. Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften. Jubiläumsausgabe, hrsg. von Michael Brocke, Eva J. Engel und Daniel Krochmalnik, Band 9, Teil 3: Der Pentateuchkommentar. Texte aus dem Biur in deutscher Übersetzung, bearbeitet von Daniel Krochmalnik und Rainer Wenzel, Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog
    Michael Brocke, Eva J. Engel und Daniel Krochmalnik
 
 

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