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Far-fetched facts. A parable of development aid

Subject Area Social and Cultural Anthropology and Ethnology
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5270966
 
Entwicklungszusammenarbeit besteht darin, Ressourcen aus den reichen Ländern des Nordens in die armen Länder des Südens zu transferieren. Durch die Bereitstellung von Ressourcen soll indes keine Abhängigkeit, sondern selbstgesteuerte und dadurch erst nachhaltige Entwicklung initiiert werden. Weil Entwicklung aber gleichzeitig auch den Transfer von fertigen Modellen impliziert, kommt hier ein konträres Prinzip zum Zug: die Übernahme bereits feststehender Verfahren, an denen wenig in souveräner Eigenverantwortung zu ändern ist. Dieses Dilemma wird in der offiziellen Rhetorik dadurch unsichtbar gemacht, dass man sich auf die universelle Gültigkeit technischer und organisatorischer Lösungen verständigt. Insbesondere die Nehmerseite legt Wert auf diese Interpretation, allerdings aus anderen Gründen, als die Geberseite offiziell einräumen kann: Das Abliefern fertiger Modelle an den Toren der Projektträger dient dazu, die souveräne Selbstbestimmung hinterher, im praktischen Umgang mit den Modellen zu entfalten, was in der Regel zu einem Versagen der Modelle führt. Eine weitergehende Intervention ist im postkolonialen Kontext unmöglich. Die Arbeit analysiert diesen Mechanismus und zeigt Wege, wie durch Reflexion Auswege gesucht werden können.Stuttgart: Lucius & Lucius, 2002
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