In dem beantragten Projekt sollen die Schwierigkeiten der Experten-Laien-Kommunikation unter der Bedingung asynchroner Interaktion untersucht werden. Als Expertisedomäne wird dieser Grenzbereich zwischen Pharmazie und Medizin gewählt. Es wird eine Variante der netzbasierten Wissenskommunikation experimentell simuliert: Experten beantworten schriftliche Anfragen von Laien und haben dabei sehr wenig Informationen über den Wissenshintergrund des Rezipienten bzw. der Zielgruppe zur Verfügung. Im ersten Experiment wird angestrebt, bei Experten-Probanden eine "Illusion der Evidenz" experimentell zu erzeugen und auf diese Weise theoretische Annahmen über die Verursachung mangelnder Rezipientenorientierung von Experten zu überprüfen. Dafür werden geteilte externe Repräsentationen eingeführt, deren Verständnis erhebliches Fachwissen beim Rezipienten voraussetzt. In einem zweiten Experiment wird untersucht, wie der "Illusion der Evidenz" gezielt entgegengewirkt werden kann. Insbesondere wird gefragt, wie sich die wiederholte Antizipation des erreichten Wissensstands beim Laien-Rezipienten auf die nachfolgende Explikation von Fachwissen auswirkt. Auf der theoretischen Ebene bezieht sich das Projekt auf die Theorie von H. Clark (1996) und erprobt deren Übertragbarkeit auf die netzbasierte Kommunikation.
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