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Potsdamer Studien zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft, Band 1, Gemeindeleben. Dörfer und kleine Städte im östlichen Deutschland (16.-18. Jahrhundert)
Antragsteller
Professor Dr. Jan Peters (†)
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5264568
Der Band vereint Aufsätze zur dörflichen und kleinstädtischen Geschichte Ostelbiens. Bei allem Facettenreichtum der Themen im einzelnen folgt der Inhalt des Bandes zwei konzeptionellen Leitlinien. Neben einer Bestandsaufnahme der bisher vorliegenden Forschungsergebnisse zum Gegenstand und der Formulierung von Leitfragen, an die weitere Untersuchungen angeknüpft werden können, geht es um die Rezeption von Fragestellungen, Methoden und Ergebnissen, die in den vergangenen Jahren zu einer modern verstandenen Sozialgeschichte der ländlichen Gesellschaft Ostelbiens entwickelt worden sind. Die ländliche Gesellschaft wird komplex erfaßt, also derart definiert, daß neben den dörflichen Zentralorten auch die kleinen Städte in ihrer Funktion für das ländliche Umfeld untersucht werden. Gleichzeitig wird gefragt nach der Bedeutung kleiner Städte im ostelbischen Städtenetz allgemein, denn diese Region des Alten Reiches war - auch wenn eine gegenteilige Auffassung nach wie vor verbreitet ist - keineswegs städtearm.Untersucht wird die Funktion von Kleinstädten und Dörfern als Zentralorte landesherrlicher Ämter bzw. adliger Herrschaften und als Sitz patrimonialer oder Amtsgerichte ebenso, wie Fragen des lokalen Marktsystems oder der Kirchspielverfassung. Dabei wird auch die Funktionsweise ostelbischer dörflicher Gemeinden - ihre sozialen, juristischen und ökonomischen Spezifika ebenso, wie die ambivalente Tätigkeit ihrer Amtsträger - in den Blick genommen. Überdies finden Fragen städtebürgerlicher Mentalität ihre Behandlung, die häufig genug geprägt war durch ein erstaunliches Maß an Selbstbewußtsein, Beharrungsvermögen und auch Resistenz gegenüber den landesherrlichen oder landadligen Stadtobrigkeiten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen