Die Kommentargeschichte des Qiwulun, des zweiten Kapitels des Zhuangzi (3./4. Jh. v. Chr.)

• Antragsteller: Professor Dr. Karl-Heinz Pohl
• Fachliche Zuordnung: Asienbezogene Wissenschaften
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5260612

Das "wahre Buch vom südlichen Blütenstand" (Nanhua zhenjing), oder auch einfach nach seinem Autor Zhuangzi (3./4. Jh. v. Chr.) benannte Werk, ist neben dem 'Daodejing' der grundlegenden Text der daoistischen Philosophie. Das zweite Kapitel mit dem Teil "Das Ausgleichen von Dingen und Erörterungen" (Qiwulun) gilt seit je her als philosophisches Kernstück dieses Buches. Gegen Strömungen der damaligen Zeit, die Zuverlässigkeit von Erkenntnis sprachphilosophisch zu begründen, unternimmt Zhunagzi in diesem Kapitel den Versuch einer perspektivischen Erkenntnistheorie. Innerhalb des geplanten Projekts soll es um die chinesische Rezeption des 'Qiwulun' gehen, das von bedeutenden Gelehrten dieses Jahrhunderts als hermeneutischer Schlüssel zum Gesamtwerk des Zhunagzi und als fruchtbare Grundlage für ein kulturübergreifendes Philosophieren gesehen wurde. Hierin liegt auch die weiterhin aktuelle Bedeutung dieses Werkes. Die Analyse wichtiger traditioneller Kommentare soll die Grundlage bilden für die Erforschung des Bedeutungswandels, den dieser Text in modernen Interpretationen erfahren hat. Ziel dieses Vorhabens ist es, an Hand einer repräsentativen Auswahl von Kommentaren einer Interpretationsgeschichte des Qiwulun zu schreiben, um so einen Einblick in Tradierung und Wirkungsgeschichte eines Grundtextes der daoistischen Philosophie zu ermöglichen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen