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Die Vorstellung, die Jugendgewalt habe zugenommen, ist verbreitet. Ergibt sich diese Vorstellung aus einem Wandel der Definition von Jugendgewalt?
Antragsteller
Professor Dr. Helge Peters
Fachliche Zuordnung
Kriminologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5258422
Das Projekt will zur Antwort auf die Frage beitragen, inwieweit die verbreitete Vorstellung, die Jugendgewalt habe in den vergangenen Jahren zugenommen, die Folge des Wandels der Definition von Jugendgewalt ist. Die Auswahl des Materials, dessen Untersuchung die Projektfrage beantworten helfen soll, ergibt sich aus folgenden empirisch begründeten Annahmen: a) Diejenigen, die meinen, die Jugendgewalt habe in den vergangenen Jahren zugenommen, beziehen die in diesem Punkt für sie einschlägigen Informationen großenteils aus Zeitungen. b) Zeitungen beziehen die Informationen, denen zufolge die Jugendgewalt in den vergangengen Jahren zugenommen habe, großenteils aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). c) Die Daten der PKS sind Folgerungen aus den im Zuge der polizeilichen Ermittlungsarbeit erfolgenden jugendgewaltbezogenen Definitionen. d) Diese Definitionen gehen ein in das in Strafverfahrensakten archivierte Material. Der Teil dieses Materials, der in je einer Akte archiviert ist, ist die Analyseeinheit unserer Untersuchung. Das aus diesen Einheiten bestehende Material soll einer Inhaltsanalyse unterzogen werden. Die Hypothesen, an denen sich die Auswertung orientieren soll, sind Konkretisierungen der allgemeinen Annahme, dass gegenwärtig mehr Sachverhalte als Jugendgewalt definiert werden als in der Vergangenheit. Die Hypothesen sollen frequenz- und kontingenzanalytisch geprüft werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen