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Feuer und Pflanzenfresser als Langzeittreiber von grasdominierten Ökosystemen in Mittel- und Osteuropa
Antragstellerin
Dr. Angelica Nicoleta Feurdean
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Geologie
Geologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 524738963
Grasdominierte Ökosysteme (Grasland und Waldsteppe) in Mittel- und Osteuropa spielen eine entscheidende Rolle für die biologische Vielfalt, das Klima, menschlichen Lebensunterhalt und viele Ökosystemleistungen. In Bezug auf ihre Ökologie unterscheiden sich diese Systeme deutlich von Wäldern und sind anderen Bedrohungen ausgesetzt. Sie entsprechen oft nicht den üblichen Biodiversitätsmerkmalen wie Natürlichkeit und dem Konzept der klimabedingten Klimavegetation. Der Einfluss des Menschen in Verbindung mit begrenzten Kenntnissen über ihren Ursprung und ihre frühere Dynamik haben zur Degradation und zum Verlust grasdominierter temperater Ökosysteme beigetragen. Um die Wissenslücken über diese Ökosysteme zu schließen, sind Ansätze mit einem breiten zeitlichen und räumlichen Geltungsbereich erforderlich. Um das historische Erbe vieler grasdominierter Ökosysteme, ihre frühere Dynamik und die Treiber, die sie und ihre Vielfalt aufrechterhalten, zu bestimmen, werde ich Multi-Proxy-Daten aus dem Spätglazial und Holozän von Standorten in natürlichen Steppengrasländern und grasdominierten Standorten mit unterschiedlicher Baumbedeckung in Mittel- und Osteuropa verwenden. Ich werde die Rolle der beiden Konsumenten Feuer und Pflanzenfresser auf die Zusammensetzung und Vielfalt der Vegetation vor dem Hintergrund sich ändernder Klimabedingungen und menschlicher Einflüsse im Laufe der Zeit untersuchen. Außerdem werde ich kritische Schwellenwerte für die Baumbedeckung ermitteln, deren Überschreiten zu einem raschen Wechsel von gras- zu holzdominierten Ökosystemen führte // oder Faktoren, die den Wechsel von Grasland zu holzdominierter Vegetation auslösten. In einem interdisziplinären Ansatz werde ich eine Reihe paläoökologischer Methoden (Holzkohlemetriken, Pollen-Pflanzen-Makrofossilien, koprophile Sporen, Testat-Amöben und stabile Isotope) mit quantitativer pollenbasierter Vegetationsrekonstruktion kombinieren. Die Nutzung von Informationen aus archäozoologischen und paläontologischen Datenbanken und Quellen über die Populationsdynamik und die Ernährungsgewohnheiten von Pflanzenfressern wird dazu beitragen, die treibenden Kräfte für Veränderungen in der Gras-Baum-Dynamik und die Rückkopplung zwischen Feuer, Pflanzenfressern und Klima/Vegetation zu ermitteln. Statistische Ansätze werden dazu beitragen, kritische Schwellenwerte und Übergänge in Systemzuständen aufzudecken. Das Verständnis der Prozesse, die grasdominierte Systeme und ihre große Vielfalt formen und erhalten, wird ihre wissenschaftliche Anerkennung fördern und Schutzstrategien verbessern. Dies ist unerlässlich, um die künftigen Auswirkungen durch Klima, Konsumenten und Menschen auf grasdominierte Ökosysteme in dieser Region abzumildern und die natürlichen Ressourcen, die Lebensgrundlagen der Menschen, die biologische Vielfalt sowie die Ökosystemfunktionen und -dienstleistung zu erhalten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen