Project Details
Interaktive männliche und weibliche Fortpflanzungsstrategien in Mehrmännchen-Mehrweibchen-Primatengruppen und ihre Bedeutung für die Festlegung der Vaterschaften
Applicant
Professor Dr. Carsten Niemitz
Subject Area
Evolution, Anthropology
Term
from 2000 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5246690
Die Bedeutung interagierender männlicher und weiblicher Reproduktionsstrategien für die Evolution von Sozialsystemen bei Primaten ist bisher weitestgehend unbekannt. In diesem Projekt sollen die Reproduktionsstrategien in Mehrmännchen-Gruppen ermittelt und ihre Bedeutung für den männlichen Fortpflanzungserfolg untersucht werden. Das Projekt zielt dabei insbesondere darauf ab, die relative Bedeutung von männlicher Monopolisierung, weiblicher Partnerwahl und Spermienkonkurrenz als Faktoren für die Festlegung der Vaterschaft in Mehrmännchen-Gruppen von Primaten zu klären. Dazu soll das sozio-sexuelle Verhalten modellhaft am Beispiel einer Gruppe freilebender Javaneraffen (Macaca fascicularis) charakterisiert und in Relation zum reproduktiven Status der Weibchen und zum Zeitpunkt der Ovulation analysiert werden. Über genetische Vaterschaftsanalysen wird der Erfolg bestimmter Reproduktionsstrategien ermittelt. Die endokrine Erfassung des weiblichen Reproduktionsstatus wie auch die Bestimmung der Vaterschaften erfolgen mittels neuentwickelter Methoden, die auf der Analyse nicht-invasiv gesammelter Kotproben basieren. Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Utrecht stattfinden, an der eine komplementäre Studie an Tieren in Menschenobhut bereits begonnen hat. Da Javaneraffen in Gefangenschaft keine reproduktive Saisonalität zeigen und die Monopolisierbarkeit fertiler Weibchen durch Männchen sehr viel schwieriger ist, soll durch den Vergleich der Ergebnisse beider Studien der Effekt des operationalen Geschlechterverhältnisses auf männliche und weibliche Paarungsstrategien und auf die Gruppenstruktur bestimmt werden.
DFG Programme
Research Grants
Participating Persons
Dr. Michael Heistermann; Professor Dr. J. Keith Hodges; Professor Dr. Peter Nürnberg