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Nachrichtenblatt, Informationsbörse und Diskussionsforum: Ahtar-e Estanbul (1876-1896) - Anstöße zur frühen persischen Moderne

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5241434
 
Im Zuge der in Westeuropa begonnenen Transformation, in deren Dynamik die ganze Welt einbezogen wurde, wünschten sich auch große Teile der städtischen Eliten in der islamischen Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts einen Wandel ihrer Gesellschaften. Unter dem Sammelbegriff "Modernisierung" lassen sich die von ihnen geforderten Reformen der politischen und administrativen Strukturen, von Wirtschaft und Handel, Infrastruktur und Bildungswesen zusammenfassen. Neben einigen bekannten Staatsmännern, Rechtsgelehrten und anderen Intellektuellen Irans spielten besonders die Kaufleute eine bedeutende Rolle. Im Milieu der persischen "trading diasporas" im Osmanischen Reich, die eine Brückenfunktion nach Europa inne hatten, entstanden seit 1876 mehrere persische Zeitungen. Vor allem "Ahtar", das wichtigste und am weitesten verbreitete persische Presseorgan seiner Zeit, diente den Kaufleuten und anderen Iranern in der Diaspora als Nachrichtenblatt, Informationsbörse und Diskussionsforum. Diese Zeitung ist daher einerseits eine herausragende Quelle für die Sozialstrukturen der persischen Gemeinde in der osmanischen Hauptstadt Istanbul. Und andererseits läßt sich auf ihren Seiten eine quasi "von unten", nämlich von Kaufleuten und anderen "concerned individuals" in Form von Leserbriefen geführte Modernisierungsdebatte erschließen, die in dieser Form für das ausgehende 19. Jahrhundert in der Region einmalig ist.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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