Funktionell begründete Differenzierung auditorischer Cortexareale des Menschen

Applicant Professor Dr. D. Yves von Cramon
Subject Area Sensory and Behavioural Biology
Term from 2000 to 2008
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5237690
 

Project Description

Im Zentrum dieser Untersuchung steht die Frage nach der funktionellen Differenzierung verschiedener Bereiche des menschlichen auditorischen Cortex. Hierzu sollten mittels testdiagnostischer psychoakustischer Verfahren bei neurologischen Patienten mit umschriebenen Läsionen im Bereich des temporalen und parietalen Cortex auditorische Differenzierungsleistungen überprüft werden. Alle Tests basieren auf einem Drei-Alternativen-Zwangwahlverfahren. Dieses garantiert, bei nur geringem Instruktionsaufwand zur Durchführung der verschiedenen Tests, eine gute Reproduzierbarkeit der Befunde. Bei den Tests wird zwischen der Verarbeitung verschiedener akustischer Kenngrößen unterschieden: Die Frequenzverarbeitung, d.h. das Vermögen akustische Signale unterschiedlicher Frequenzen diskriminieren zu können, wird unter Verwendung von Reintönen und frequenzmodulierten Signalen getestet. Die Verarbeitung von Lautstärkepegelunterschieden wird mittels Reintönen und amplitudenmodulierter Signale untersucht. Die Untersuchung der Diskriminationsfähigkeit zeitlicher Signalcharakteristika findet unter Verwendung Reintonsignalen mit unterschiedlicher Dauer statt. Die Reizpräsenationen erfolgen monaural-sukzessiv, binaural und dichotisch. Somit ist es möglich - mit Bezug auf die funktionelle Untergliederung des auditorischen Systems in Innenohr, auditorischen Hirnstamm sowie auditorischen Thalamus und Cortex - Leistungsminderungen bei der Differenzierung akustischer Signale dem Ausfall einzelner Verarbeitungsstationen, einer der beiden corticalen Hemisphären und/oder Subregionen der auditorischen Cortices zuzuordnen. Damit soll eine funktionelle Interpretation der multiplen Organisation primärer auditorischer Cortexareale beim Menschen ermöglicht werden. Der Untersuchung liegt eine Basisstudie an normalhörenden Versuchspersonen zugrunde, in der mit identischem Testrepertoire altersabhängige Veränderungen der auditorischen Kenngrößen bestimmt wurden und die Normwerte für die geplante Studie bereitstellt.
DFG Programme Priority Programmes
Subproject of SPP 1046:  Zeitgebundene Informationsverarbeitung im zentralen auditorischen System
Participating Person Professor Dr. Rudolf Rübsamen