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Wirkungsmechanismen von Anaesthetika und anderen Anaesthesie-bezogenen Pharmaka auf zellulärer Ebene
Antragstellerin
Dr. Michaela Scheller
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 1995 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5236444
(Wortlaut des Antrages)In dem Forschungsprojekt wird die Wirkung von Anaesthetika auf Liganden-aktivierte Ionenkanäle mit der "patch-clamp"-Technik untersucht. Als Modellrezeptor wurden bisher der nikotinische Acetylcholinrezeptor (nAChR; Mausembryo) und der Gammaaminobuttersäure-Rezeptor Typ A (GABAAR; Expression in transient mit Ratten-DNA transfizierten humanen Zellen) verwendet. Während die Mehrzahl der untersuchten Anästhetika am exzitatorischen nAChR vorwiegend eine blockierende Wirkung aufwiesen, fand sich für dieselben Pharmaka am inhibitorischen GABAAR ein potenzierender Effekt. Dieser Effekt, welcher den GABAAR eindrücklich als wichtigen Angriffsort für die anästhetische Wirkung qualifiziert, scheint dosisabhängig hinsichlich der Konzentration sowohl des Anästhetikums als auch des physiologischen Transmitters zu sein. Damit kann ein wichtiger Teil der Frage, ob ligandengesteuerte zentralnervöse Rezeptoren wesentlich an der Erzeugung des Zustandes "Anästhesie" beteiligt sein könnten, als prinzipiell beantwortet angesehen werden. Im nächsten Projektabschnitt sollen nun diese Anästhesieeffekte bezüglich der molekularen Mechanismen auf eine breitere Basis gestellt und weiter aufgeschlüsselt werden. Dies wird unter drei Aspekten geschehen, nämlich erstens durch Detailexperimente mit Isofluran, durch Experimente mit sog. "inerten" Anästhetika wie Stickoxydul (Lachgas, N2O) und Xenon sowie durch Untersuchungen mit Anästhetika-Kombinationen (N2O und Isofluran). Als Modellrezeptor hierfür wird weiterhin der GABAAR dienen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professor Dr. Christian Franke; Professor Dr. Eberhard Kochs