Im Rückblick auf das Mittelalter erscheint der ethnische Wandel von slawischer zu deutscher Bevölkerung östlich der Elbe als tiefgreifende Zäsur. Der Forschung ist es aber durch Einbeziehung verschiedener Wissenschaftsdisziplinen gelungen, für viele Bereiche der "Germania Slavica" den prozeßhaften Charakter eines eher langgestreckten Übergangs zu erhellen. Eine besonders reizvolle Untersuchungsregion bilden die mecklenburgischen "oberen" Seen (die Müritz, der Fleesensee, der Kölpinsee und der Plauer See), an und in denen Fundplätze der spätslawischen Zeit bekannt sind. Hier finden sich in bis zu 2,0 m Wassertiefe hölzerne Siedlungsreste, wodurch die Fragen nach dem Verhältnis der Siedler zu den Gewässern aufgeworfen wird. Sie soll mit Hilfe der Dokumentation der archäologischen Befunde sowie von Untersuchungen zu Wasserspiegelschwankungen und zur regionalen Klimaentwicklung beantwortet werden. Anthropogene Faktoren treten dann in "frühdeutscher" Zeit (seit dem 13. Jahrhundert) auch in schriftlichen Nachrichten hervor, deren Auswertung helfen soll, die damaligen Träger der Gewässerveränderungen zu erkennen. Veränderungen in der Gewässernutzung und ihre Ursachen werden untersucht und in den überregionalen Kontext gestellt.
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