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Wie hängt die Informationssuche bei Tauben mit den Werten von Hinweisen und Ergebnissen zusammen? Ein neues, ökologisch realistisches Paradigma für die Futtersuche

Antragsteller Patrick Anselme, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 523122036
 
Es ist üblich, die Futtersuche von Tieren als zufällige Suche nach Belohnungen (z. B. Futter) und belohnungsvorhersagenden Hinweisen (Gerüche, Farben, Formen usw.) oder als Ergebnis einer erlernten Erwartung profitabler Orte zu interpretieren. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Suche nach Belohnungen das eigentliche Ziel der Futtersuche ist und dass Tiere verschiedene Strategien anwenden können, um diese zu erhalten. Was die Tiere aber genau tun, wenn sie nach Nahrung suchen, ist umstritten. Konzentrieren sie sich nur auf die Hinweise und die Belohnungen, die sie möglicherweise vorfinden? Oder suchen sie auch nach Informationen, die eine möglichst genaue Vorhersage von konsistenten (zuverlässigen) Hinweis-Belohnungs-Paarungen ermöglichen? Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, die Rolle von Informationen für den Suchaufwand und das Auswahlverhalten bei einer Futtersuchaufgabe aufzudecken. Die Aufgabe ist so konzipiert, dass die Auswirkungen von belohnungsvorhersagenden Hinweisen auf die Entscheidung minimiert werden, und Informationen sind immer mit der weniger lohnenden Option verbunden. Bei der am stärksten belohnenden (nicht-informativen) Option müssen die Tauben mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 % (im Durchschnitt einmal pro drei Picks) operante Picks geben, die Futter liefern, unabhängig davon, ob der Schlüssel blau oder gelb ist. Bei der weniger lohnenden (vollständig informativen) Option müssen die Tauben mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % operante Picks geben, die Futter liefern, nachdem ein gelbes Signal angezeigt wurde (mehr als drei Picks sind erforderlich, um ein gelbes Signal zu erhalten). Tauben (Columba livia) werden als Tiermodell verwendet, da eine umfangreiche Literatur darauf hinweist, dass diese Vögel sehr empfindlich auf Informationen über Futterlieferungen reagieren. Gleichzeitig sagen die traditionell verwendeten Verfahren nicht viel darüber aus, wie sie diese Informationen während einer Futtersuche nutzen. Die wichtigsten Vorhersagen der Verhaltenstheorien, die für die Untersuchung der Nahrungssuche von Tieren bei unvorhersehbarem Nahrungsangebot relevant sind, werden getestet und einander gegenübergestellt. Die Ergebnisse der in diesem Projekt vorgestellten Experimente werden uns Aufschluss darüber geben, welche Parameter die Informationssuche zum Nachteil der primären Belohnungsbeschaffung bei der Futtersuche bestimmen und umgekehrt. Wir werden in der Lage sein, die Wahlmöglichkeiten, aber auch die Bereitschaft zu Suchanstrengungen zu beurteilen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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